Die Formel 1 will offenbar ein elftes Team verhindern. Die Angst der zehn Teilnehmer ist zu gross, dass der Milliarden-Kuchen in Zukunft durch ein Team mehr geteilt werden muss.
Im Reglement ist klar geschrieben, dass die Formel 1 erst mit 24 Piloten oder eben zwölf Teams an die Grenze kommt. Und dass mindestens 16 Autos an jedem Start sein müssen.
GP-Zirkus erlebt Boom
Weil der GP-Zirkus nach der Pandemie momentan einen Boom erlebt und überall richtig abkassieren kann, fallen die – finanziell gesehen – faulen Eier durch den Rost. Wie ab 2023 die Traditionspiste in Spa. Das ist schade für den Sport, aber eben lohnend für die geldgierige Maschinerie.
SonntagsBlick hat sich in Montreal lange mit dem in den Staaten erfolgreichen Teamchef und früheren Senna-Teamkollegen bei McLaren, Michael Andretti (59), unterhalten. Der USA-Clan mit Weltmeister-Papa Mario (1978 auf Lotus) lässt sich von den negativen Meldungen aus Europa nicht vom grossen Projekt abbringen.
Übernahme des Sauber-Teams abgelehnt
Im Herbst wollte man noch das Sauber-Team zu 80 Prozent übernehmen. Abgelehnt. Jetzt hätte man die Antrittsgebühr von 200 Millionen Dollar und einen Vorvertrag für Renault-Motoren bereit. Michael Andretti: «Wir arbeiten in unserem Werk weiter. Als ob wir die Zustimmung bekommen würden. Auch wenn es erst für 2024 wäre!»
Doch der harte Kern der Formel-1-Familie schiesst weiter gegen das ehrgeizige US-Projekt mit einem grossen Namen. Und das Antrittsgeld für ein elftes Team soll plötzlich verdoppelt werden, auf 400 Millionen Dollar.
Es wäre die Summe, die sich die zehn aktuellen Teams unter sich aufteilen könnten. Der Haken. Zwei Jahre später müsste man den Geldregen mit elf Kübeln auffangen.