Auf den vollen Tribünen tanzten schon über 40'000 holländische Fans in der Abendsonne: Feindbild Hamilton (37, Mercedes) crashte – und Nationalheld Max Verstappen (24) holte in Spielberg seine 16. Pole-Position.
Allerdings gilt diese nicht für den 11. WM-Lauf am Sonntag, sondern für das Sprintrennen am Samstag um 16.30 Uhr über 100 Kilometer! Da gibt’s dann acht Punkte für die Sieg und einen Zähler für den achten Platz.
Der letzte GP-Startplatz steht schon fest
Das Resultat des Sprint-Krimis gilt dann als Startreihenfolge für Sonntag. Und dort steht der letzte Startplatz schon fest: Bottas muss nach einem Wechsel von verschiedenen Motoren-Elementen in der Startaufstellung nach ganz hinten, weil sein Kontingent überschritten ist.
Der Finne kann also im Sprintrennen nur zufrieden sein, wenn er unter die ersten Acht kommt. Beim ersten Mini-GP in Imola holte Bottas als Siebter wenigstens noch zwei Extrapunkte.
Dass der WM-Achte im ersten Training vor der Sprint-Qualifikation bereits nach drei Minuten im Alfa-Sauber mit 103,7 km/h in der Boxengasse erwischt und mit 1000 Euro gebüsst wurde, sei auch noch erwähnt.
Zhou im Q1 ausgeschieden
Bottas-Teamkollege Zhou muss sich nach dem Horror-Crash in Silverstone zuerst wieder an die hohen Tempi gewöhnen. Er schied als 18. bereits im ersten Teil der Qualifikation aus.
Interessant, dass im Top-Ten-Finale nur noch fünf Teams mit beiden Fahrern dabei waren: Red Bull-Honda, Ferrari, Mercedes, Alpine und – etwas überraschend – Haas-Ferrari. Dabei hatte Schumi Glück, dass er als Zehnter gegen Gasly noch knapp rein rutschte. Dank 0,009 Sekunden Vorsprung. Bottas blieb als 13. chancenlos (wegen der Pérez-Rückversetzung am Abend auf Position 13, gewann er noch einen Startplatz).
Volksfest auf dem Red-Bull-Ring
Den ganzen Tag in Hochstimmung waren die Fans von Weltmeister Verstappen. Sie machen das Rennen auf 700 Meter Höhe rund um den 3,981 km langen Red-Bull-Ring zum Volksfest, das täglich 24 Stunden dauert.
Als fünf Minuten vor dem Ende Hamilton in Kurve 7 den Mercedes bei 250 km/h plötzlich aus der Kontrolle verlor (kaputte Lenkung?) und vorne brutal in die Reifenmauer einschlug, johlte die orange Meute gnadenlos.
Nach Hamilton erwischte es Russell
Kaum war die Qualifikation wieder freigegeben, erwischte es auch den andern Silberpfeil von Russell in der zehnten und letzten Kurve. Der Brite konnte bei Tempo 260 den Wagen auf den Randsteinen nicht mehr abfangen – und schon ging es rückwärts über die Strecke und das Kiesbett. Päng.
Pole-Mann Verstappen, vierfacher Spielberg-Sieger: «Hier ist es tatsächlich einfach, einen Fehler zu machen, der vor allem dem Auto nicht gut bekommt!»