Formel 1 inside: Doppelte Freude bei Alfa-Sauber
Stumpen-Herbie bleibt unvergessen

Alfa-Sauber jubelt zwei Mal am Samstag in Monaco. Und am Pfingstmontag sind es schon 40 Jahre her, seit die Schweiz einen der populärsten Rennfahrer verloren hat. Hier gehts zum Formel 1 inside.
Publiziert: 22.05.2021 um 22:21 Uhr
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Theo Pourchaire gewinnt das Hauptrennen der Formel 2 am Samstag.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Monte Carlo

Um 18.22 Uhr sah man am Samstag bei Alfa-Sauber nur noch fröhliche Gesichter. Und viele Hinwiler Teammitglieder waren vom Motorhome zur Ziellinie gerannt. Denn dort sorgte der erst 17-jährige Franzose Theo Pourchaire im Hauptrennen der Formel 2 für die Sensation: Sieg mit 2,8 Sekunden Vorsprung auf den Australier Oscar Piastri (20), der Pourchaire 2020 in der Formel 3 knapp den Titel weggeschnappt hatte.

Jüngster Monaco-Sieger aller Zeiten

Pourchaire wurde als jüngster Monaco-Sieger aller Zeiten gefeiert. Und vor über einem Jahr unterschrieb er in Hinwil einen Vertrag in der Fahrer-Academy. «Das war ein wichtiger Schritt und ich hoffe, dass ich bald auch einmal einen Grand-Prix-Boliden bewegen darf», sagte der bescheidene Mann aus Cannes. Mit den Plätzen 4, 5 und 6 schloss in Monte Carlo auch der Walliser Ralph Boschung sein bisher erfolgreichstes Formel-2-Wochenende ab.

«Endlich wurden wir für die harte Arbeit belohnt»

Bei Alfa-Sauber jubelte man bereits kurz nach 15.30 Uhr, als sich Antonio Giovinazzi (27) für das Top-Ten-Finale qualifizierte, aber dort chancenlos war. «Das hat sich der Italiener und das ganze Team verdient. Endlich wurden wir für die harte Arbeit in den letzten Monaten belohnt – jetzt fehlen nur noch die ersten WM-Punkte», sagte der sichtlich erleichterte Teamchef Frédéric Vasseur (52). Räikkönen (Monaco-Sieger 2005) muss sich mit dem 14. Startplatz begnügen. Direkt vor Russell im Williams-Mercedes, der es 2021 immer ins Q2 schaffte!

Vor 40 Jahren verlor die Schweiz «Stumpen-Herbie»

Am Pfingstmontag sind es schon 40 Jahre her, seit die Schweiz einen der populärsten Rennfahrer verloren hat: Herbert «Stumpen-Herbie» Müller. Für viele war er einfach ein komischer Kauz, aber für alle ein liebenswerter Mensch. Irgendwie ahnte er seine letzte Stunde am 24. Mai 1981 auf dem Nürburgring: «Sollte mir im Rennsport mal was zustossen, dann habe ich in meinem Leben wohl alles getan, was mir Spass machte.»

Dem Tod von der Schippe gesprungen

Am, 24. September 1972 war Müller auf dem Nürburgring noch als lebende Fackel dem Tod von der Schippe gesprungen. Er kommt mit Verbrennungen im Gesicht, an den Händen und Füssen davon – und fährt mit vielen Bandagen sogar noch nach Hause in Reinach AG.

Ruhe in Frieden

Ein Formel-1-Angebot soll er aus Sicherheitsgründen abgelehnt haben. Doch am 24. Mai 1981, mit 41 Jahren, wollte er es in einem seiner geliebten Porsche-Autos nochmals wissen. In der 13. Runde weicht er einem Gegner aus und knallt in den seit Minuten abgestellten Porsche 930 von Bobby Rahal. Müllers Auto schmilzt auf einen kleinen Haufen zusammen. Die Schweiz trauerte um den sensationellen Targa-Florio-Sieger 1966. Ruhe in Frieden, Stumpen-Herbie.

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Charles Leclerc crasht kurz vor Schluss des Qualifyings.
Foto: Lukas Gorys
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