Paukenschlag in der ersten Runde des GP von Grossbritannien kurz nach 16.00 Uhr!
Pole-Setter Max Verstappen und sein erster Jäger Lewis Hamilton liefern den 140'000 Fans vor Ort ein packendes Duell beim Start. Der Holländer verteidigt seine Führung, bis es in der neunten Kurve zur Berührung kommt. Verstappens rechtes Hinterrad und Hamiltons linkes Vorderrad kommen sich in die Quere. Der WM-Leader fliegt mit 270 km/h ab und kracht in den Reifenstapel. Hamiltons Mercedes wird leicht in Mitleidenschaft gezogen, er kann aber weiterfahren. Charles Leclerc im Ferrari übernimmt die Führung.
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«Lewis hätte da nie dagegenhalten dürfen!»
Verstappen steigt benommen aus seinem Red Bull, muss zwischenzeitlich gestützt werden. Bevor er ins Medical Center gebracht wird, gibt er mittels Handzeichen leichte Entwarnung. Ein heftiger Aufprall, 51 g wirken gemäss Aussage von Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf den 23-Jährigen beim Einschlag ein. Sein Bolide ist auf der rechten Seite komplett zerstört.
Knapp zwei Stunden nach Rennende meldet sich Max Verstappen via Twitter bei seinen Fans: «Ich bin froh, geht es mir gut! Ich bin sehr enttäuscht, dass ich so aus dem Rennen ausscheiden musste. Die Strafe gegen Lewis hilft uns nicht weiter und wird seinem gefährlichen Manöver nicht gerecht. Die Feierlichkeiten zu sehen, während ich im Spital war, empfinde ich als respektloses und unsportliches Verhalten.»
Knapp zwei Stunden nach Rennende meldet sich Max Verstappen via Twitter bei seinen Fans: «Ich bin froh, geht es mir gut! Ich bin sehr enttäuscht, dass ich so aus dem Rennen ausscheiden musste. Die Strafe gegen Lewis hilft uns nicht weiter und wird seinem gefährlichen Manöver nicht gerecht. Die Feierlichkeiten zu sehen, während ich im Spital war, empfinde ich als respektloses und unsportliches Verhalten.»
Die Rote Flagge wird natürlich geschwenkt, das Rennen unterbrochen. Horner tobt: «Copse (der Name der Kurve, Anm. der Red.) gehörte ganz allein Max, Lewis hätte da nie dagegenhalten dürfen!» Auch Dr. Helmut Marko, Red Bulls Motorsportchef, schäumt: «Das war gemeingefährlich. Da muss Lewis mindestens eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe erhalten!» Definitiv ein Unfall, der sich noch tagelang in den Schlagzeilen halten wird.
Verstappen klagt über Schwindel
Um 16.47 Uhr erfolgt der Neustart. Leclerc behauptet seine Spitzenposition. Hamilton folgt dahinter und kriegt anschliessend wegen der Kollision mit Verstappen eine 10-Sekunden-Strafe aufgebrummt, die er bei seinem Boxenstopp in der 28. Runde absitzt. Derweil wird sein Rivale aus dem Medical Center entlassen und zu Vorsorgetests in ein örtliches Spital gebracht, weil er über Schwindelgefühle klagt. Am späten Sonntagabend dann die Entwarnung. Max twittert ein Bild mit Papa Jos Verstappen (49) und schreibt: «Alle Checks okay, konnte das Spital verlassen. Danke allen für die lieben Nachrichten und Wünsche!»
Hamilton fällt nach seinem Boxenstopp auf den fünften Rang zurück und startet die Aufholjagd. Als er hinter Teamkollege Valtteri Bottas, der Zweiter ist, herfährt, kriegt der Finne den Befehl: «Kein Kampf mit Lewis!» Also macht Bottas, der für 2022 noch keinen Vertrag hat, in der 40. Runde Platz.
Hamilton überholt Leclerc kurz vor Schluss
Fortan jagt Hamilton den noch immer in Führung liegenden Leclerc. Und in der drittletzten Runde ist es dann soweit. Der siebenfache WM-Champion überholt den Monegassen. Das britische Publikum flippt aus. Der 36-Jährige gewinnt zum achten Mal in Silverstone und zum 99. Mal insgesamt. Leclerc und Bottas komplettieren das Podest.
In der WM-Wertung rückt Hamilton auf acht Punkte (177:185) an Verstappen ran. Beim Siegerinterview sagt er: «Das war einer meiner härtesten GP-Einsätze. Und zum achten Mal bin ich hier von den besten Fans der Welt empfangen und gefeiert worden. Das ist einfach unglaublich, ich und das Team haben alles gegeben, um Red Bull zu stoppen. Zum Unfall sage ich vorerst nichts, ich habe die Strafe abgesessen.»
Keine Punkte für Alfa-Sauber
Immer noch auf 180 ist nach Rennende Horner. «Ich bin enttäuscht, dass ein Fahrer seiner Klasse eine solche Aktion macht. Er hat einen Konkurrenten ins Spital gebracht», wird der Red-Bull-Teamchef auf der offiziellen F1-Webseite zitiert. «Glücklicherweise ist Max ohne Hilfe aus dem Auto gestiegen, aber er ist arg mitgenommen.»
Alfa-Sauber ergattert – wie unter anderem Red Bull und Williams – keine Punkte in Silverstone. Antonio Giovinazzi wird 13., Kimi Räikkönen 15. Der nächste GP findet in zwei Wochen in Ungarn statt.
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wieder ein Rennen, in dem uns unsere gute Pace nahe an die Punkte brachte, in dem wir aber wieder leer ausgehen. Wir hatten einen guten Start, konnten in die Top-10 vorstossen, sowohl vor den Stopps, als auch als Kimi mit Pérez in Kontakt kam. Am Schluss fehlte uns einfach etwas, um vorne zu bleiben. Wir konnten die Lücke zu den Leadern immer mehr schliessen. Und dies auf einer Strecke, auf der wir mehr Schwierigkeiten erwarteten. Und das sollte ein gutes Zeichen sein, vor allem dann für Strecken, auf denen wir uns noch mehr von unserem Package erhoffen.»
Kimi Räikkönen, Platz 15: «Das war kein schlechtes Rennen – bis zum Kontakt mit Pérez. Wir wussten, dass es ein schwieriger Nachmittag wird, aber wir hatten einen guten Start und konnten eine Weile in den Top-10 mitfahren. Ich hatte einen tollen Kampf mit Sergio, wir waren Seite an Seite in mehreren Kurven. Doch plötzlich war der Platz weg. Ich weiss nicht genau, was passiert ist. Aber ich habe mich gedreht und das wars. Am Schluss mussten wir uns wehren und uns fehlt immer noch etwas, um in die Punkte zu kommen bis zur Flagge. Hoffentlich spielen uns die nächsten Strecken mehr in die Karten und wir können besser mitkämpfen.»
Antonio Giovinazzi, Platz 13: «Es war ein langes Rennen – und nicht gerade ein sehr aufregendes für mich. Wir hatten eine gute Pace, aber wir brachten es nicht auf die Reihe, als es zählte. Wir waren vor Tsunoda, als die Stopps kamen. Dann aber steckten wir hinter Russell fest und kamen nicht durch. Das war eine Strecke, auf welcher Überholen nicht einfach ist. Und es ist eine Enttäuschung zu sehen, dass Yuki später in den Punkten landete. Daraus müssen wir lernen und auf Ungarn fokussieren. Das ist eine Strecke mit langsamen Kurven und keinen langen Geraden, das sollte uns besser liegen.»
Frédéric Vasseur, Teamchef: «Wieder ein Rennen, in dem uns unsere gute Pace nahe an die Punkte brachte, in dem wir aber wieder leer ausgehen. Wir hatten einen guten Start, konnten in die Top-10 vorstossen, sowohl vor den Stopps, als auch als Kimi mit Pérez in Kontakt kam. Am Schluss fehlte uns einfach etwas, um vorne zu bleiben. Wir konnten die Lücke zu den Leadern immer mehr schliessen. Und dies auf einer Strecke, auf der wir mehr Schwierigkeiten erwarteten. Und das sollte ein gutes Zeichen sein, vor allem dann für Strecken, auf denen wir uns noch mehr von unserem Package erhoffen.»
Kimi Räikkönen, Platz 15: «Das war kein schlechtes Rennen – bis zum Kontakt mit Pérez. Wir wussten, dass es ein schwieriger Nachmittag wird, aber wir hatten einen guten Start und konnten eine Weile in den Top-10 mitfahren. Ich hatte einen tollen Kampf mit Sergio, wir waren Seite an Seite in mehreren Kurven. Doch plötzlich war der Platz weg. Ich weiss nicht genau, was passiert ist. Aber ich habe mich gedreht und das wars. Am Schluss mussten wir uns wehren und uns fehlt immer noch etwas, um in die Punkte zu kommen bis zur Flagge. Hoffentlich spielen uns die nächsten Strecken mehr in die Karten und wir können besser mitkämpfen.»
Antonio Giovinazzi, Platz 13: «Es war ein langes Rennen – und nicht gerade ein sehr aufregendes für mich. Wir hatten eine gute Pace, aber wir brachten es nicht auf die Reihe, als es zählte. Wir waren vor Tsunoda, als die Stopps kamen. Dann aber steckten wir hinter Russell fest und kamen nicht durch. Das war eine Strecke, auf welcher Überholen nicht einfach ist. Und es ist eine Enttäuschung zu sehen, dass Yuki später in den Punkten landete. Daraus müssen wir lernen und auf Ungarn fokussieren. Das ist eine Strecke mit langsamen Kurven und keinen langen Geraden, das sollte uns besser liegen.»
WM-Stand Fahrer
1. Verstappen (NED) Red Bull-Honda, 185 Punkte
2. Hamilton (GBR) Mercedes, 177 Punkte
3. Norris (GBR) McLaren-Mercedes, 113 Punkte
4. Bottas (FIN) Mercedes, 108 Punkte
5. Pérez (MEX) Red Bull-Honda, 104 Punkte
6. Leclerc (MON) Ferrari, 80 Punkte
7. Sainz (ESP) Ferrari, 68 Punkte
8. Ricciardo (AUS) McLaren-Mercedes, 50 Punkte
9. Gasly (FRA) Alpha-Tauri-Honda, 39 Punkte
10. Vettel (GER) Aston-Martin-Mercedes, 30 Punkte
11. Alonso (ESP) Alpine-F1-Renault, 26 Punkte
12. Stroll (CAN) Aston-Martin-Mercedes, 18 Punkte
13. Ocon (FRA) Alpine-F1-Renault, 14 Punkte
14. Tsunoda (JPN) Alpha-Tauri-Honda, 10 Punkte
15. Räikkönen (FIN) Alfa Sauber-Ferrari, 1 Punkt
16. Giovinazzi (ITA) Alfa Sauber-Ferrari, 1 Punkt
17. Russell (GBR) Williams-Mercedes, 0 Punkte
18. Schumacher (GER) Haas-Ferrari, 0 Punkte
19. Latifi (CAN) Williams-Mercedes, 0 Punkte
20. Mazepin (RAF) Haas-Ferrari, 0 Punkte
WM-Stand Konstrukteure
1. Red Bull-Honda, 289 Punkte
2. Mercedes, 285 Punkte
3. McLaren-Mercedes, 163 Punkte
4. Ferrari, 148 Punkte
5. Alpha-Tauri-Honda, 49 Punkte
6. Aston-Martin-Mercedes, 48 Punkte
7. Alpine-F1-Renault, 40 Punkte
8. Alfa Sauber-Ferrari, 2 Punkte
9. Williams-Mercedes, 0 Punkte
10. Haas-Ferrari, 0 Punkte