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GP von Belgien
Spa-Francorchamps
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Max Verstappen
Max Verstappen3:27.071Red Bull Racing
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Totales Regen-Chaos in Spa
Verstappen siegt nach drei Runden hinter dem Safety Car

Warten, warten, warten! Der GP Belgien in Spa wird aufgrund der garstigen Bedingungen zur Geduldsprobe. Der kürzeste WM-Lauf der Geschichte endet um 18.44 Uhr hinter dem Safety Car mit Max Verstappen als Sieger.
Publiziert: 29.08.2021 um 18:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2021 um 21:20 Uhr
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Max Verstappen gewinnt den Chaos-GP von Belgien – obwohl er «nur» hinter dem Safety Car herfährt.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit aus Spa und Yannick Peng

Das Regen-Chaos von Spa!

Der Holländer Max Verstappen gewinnt den GP von Belgien. Um 18.44 Uhr entscheidet die Rennleitung: Abbruch nach drei Runden hinter dem Safety Car (ohne Überholmanöver). Es werden halbe WM-Punkte verteilt. Bedeutet: Pole-Setter Verstappen kriegt 12,5 Zähler, Russell 9, Hamilton 7,5, Ricciardo 6, Vettel 5, Gasly 4, Ocon 3, Leclerc 2, Latifi 1, Sainz 0,5. In der WM führt Hamilton nun mit 202,5 gegenüber Verstappen mit 199,5. Bei den Teams liegt jetzt Alfa-Sauber (Giovinazzi 13., Räikkönen 19.) im Kampf um den achten Platz gegen Williams mit 3:20 zurück.

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«Es tut mir sehr leid für die Fans. Niemand kann was fürs Wetter. Die Fans waren unglaublich heute. Die wussten, als sie uns am Ende rausschickten, dass die Strecke nicht besser ist: Sie haben das nur getan, damit wir zwei Runden hinter dem Safety Car fahren können, um die minimale Runden-Anzahl für ein Rennen zu erfüllen. Ich hoffe wirklich, dass die Fans ihr Eintrittsgeld zurückbekommen», sagt der Brite Lewis Hamilton. Für das Resultat zählt dann nur eine Runde. Zwei werden abgezogen, die halben Punkte trotzdem gutgeschrieben.

Verstappen, nun 16-facher GP-Champion, erklärt: «Natürlich ist es ein Sieg, aber so will man nicht gewinnen. Grossen Respekt für die Fans da draussen. Den ganzen Tag im Regen, bei Kälte und Wind – ich denke, sie sind heute die grösseren Gewinner.»

Der GP Belgien 2021 geht als der kürzeste (eine Runde in 3 Minuten und 27 Sekunden) in die Geschichte der Formel 1 ein und löst damit den GP Australien 1991 ab. In Adelaide konnten wegen Regens nur 14 Runden (in 24 Minuten und 38 Sekunden) gefahren werden. Ayrton Senna gewann. Das letzte Mal halbe WM-Punkte wurden 2009 in Malaysia verteilt, als der Regen nach 32 Runden keine Fortführung mehr zuliess. Jenson Button siegte in Sepang vor Nick Heidfeld im BMW-Sauber.

Regen, Regen, Regen

Was war das für ein heilloses Durcheinander in Spa! Aber alles der Reihe nach.

Seit 11.00 Uhr regnet es in den Ardennenwäldern ohne Unterbruch. Auf dem Weg zur Startaufstellung fliegt Sergio Pérez von der Strecke und haut das rechte Vorderrad seines Red Bulls ab. Der Aufgalopp um 15.00 Uhr wird mehrfach verschoben. Ein stehender Start ist zu diesem Zeitpunkt längst kein Thema mehr. Das wäre aufgrund der Wassermassen auf der Piste schlicht zu gefährlich.

Um 15.25 Uhr gehts hinter dem Safety Car los auf die Einführungsrunde. Die Fahrer klagen über Funk: schlechte Sicht und Aquaplaning! Am Ende der zweiten Installationsrunde hinter dem Wagen von Bernd Mayländer wird die Übung abgebrochen – rote Flagge. Die Stars parkieren ihre Autos in der Boxengasse und steigen aus. Offiziell gestartet ist der GP nach wie vor nicht.

Russell denkt an die frierenden Fans

George Russell, der sensationelle Quali-Zweite im Williams, twittert während der Regen-Pause und wendet sich an die total durchnässten 75'000 Fans (zusätzlich herrschen kühle 12 Grad) an der Strecke: «Sorry, dass ihr warten müsst und danke, dass ihr dem Wetter trotzt. Wir wissen, dass es für euch alle frustrierend ist, aber die Sicherheit muss an erster Stelle stehen.»

Wie gehts weiter? Wird das Rennen auf Montag verschoben? Was passiert mit Pérez? Darf er aus der Boxengasse starten, wenn Red Bull seinen Boliden wieder hinkriegt? Es wird heftig diskutiert. Klar ist: Wegen der Drei-Stunden-Regel fällt um 18.00 Uhr die Zielflagge. In Spa wird die Geduld von allen auf die Probe gestellt.

Es geht nur um die TV-Millionen

Die Zeit verstreicht. Der Regen prasselt weiter auf den Asphalt. Der GP von Belgien ist längst zum Skandal geworden. Die Verantwortlichen versuchen, unbedingt noch einen Rennstart hinter dem Safety Car hinzukriegen. Es geht nur um die TV-Millionen. Und deshalb wird auch die Drei-Stunden-Regel kurzfristig ausser Kraft gesetzt. Der neue Plan um kurz nach 17.00 Uhr: ein 60-Minuten-Rennen.

Und tatsächlich. Um 18.17 Uhr gehts weiter. Zu Beginn hinter dem Safety Car. Für eine Stunde. Blick spricht zuvor mit Ex-GP-Boss Bernie Ecclestone. Der Brite: «Die werden jetzt vier, fünf Runden drehen, um eine Absage zu verhindern. Denn sonst müsste der belgische Veranstalter nichts bezahlen!» Um 18.27 Uhr wird wieder die rote Flagge geschwenkt. Nach drei Runden. 17 Minuten später wird der Spuk abgebrochen und Verstappen zum Sieger erklärt.

WM-Stand Fahrer

1. Hamilton (GBR) Mercedes, 202,5 Punkte

2. Verstappen (NED) Red Bull-Honda, 199,5 Punkte

3. Norris (GBR) McLaren-Mercedes, 113 Punkte

4. Bottas (FIN) Mercedes, 108 Punkte

5. Pérez (MEX) Red Bull-Honda, 104 Punkte

6. Sainz (ESP) Ferrari, 83,5 Punkte

7. Leclerc (MON) Ferrari, 82 Punkte

8. Ricciardo (AUS) McLaren-Mercedes, 56 Punkte

9. Gasly (FRA) Alpha-Tauri-Honda, 54 Punkte

10. Ocon (FRA) Alpine-F1-Renault, 42 Punkte

11. Alonso (ESP) Alpine-F1-Renault, 38 Punkte

12. Vettel (GER) Aston-Martin-Mercedes, 35 Punkte

13. Tsunoda (JPN) Alpha-Tauri-Honda, 18 Punkte

14. Stroll (CAN) Aston-Martin-Mercedes, 18 Punkte

15. Russell (GBR) Williams-Mercedes, 13 Punkte

16. Latifi (CAN) Williams-Mercedes, 7 Punkte

17. Räikkönen (FIN) Alfa Sauber-Ferrari, 2 Punkt

18. Giovinazzi (ITA) Alfa Sauber-Ferrari, 1 Punkt

19. Schumacher (GER) Haas-Ferrari, 0 Punkte

20. Mazepin (RAF) Haas-Ferrari, 0 Punkte

WM-Stand Konstrukteure

1. Mercedes, 310 Punkte

2. Red Bull-Honda, 303 Punkte

3. McLaren-Mercedes, 169 Punkte

4. Ferrari, 165 Punkte

5. Alpine-F1-Renault, 80 Punkte

6. Alpha-Tauri-Honda, 72 Punkte

7. Aston-Martin-Mercedes, 53 Punkte

8. Williams-Mercedes, 20 Punkte

9. Alfa Sauber-Ferrari, 3 Punkte

10. Haas-Ferrari, 0 Punkte

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