Auf einen Blick
- Max Verstappen ist im WM-Rennen gegen Lando Norris unter Druck
- Wird Ferrari auch in Brasilien zum Punkteklauer?
- Bullen können die Konstrukteurswertung vergessen
Langsam muss man die Mathematik ins Spiel bringen. Max Verstappen im Red Bull liegt noch 47 Punkte vor Lando Norris. Wenn Verstappen in São Paulo im Sprint und Rennen – beides gewann er an selber Stelle vor einem Jahr jeweils vor Norris – mit zwei Nullern in die letzte GP-Pause fliegt, könnte der Brite den Abstand vor Las Vegas am 24. November auf 13 Punkte verringern.
Und Verstappens Auto braucht einen neuen Motor, das Limit hat sein Team aber schon überschritten. Er wird daher beim Rennen am Sonntag um fünf Plätze nach hinten versetzt.
Mercedes keine Hilfe mehr
Red Bull-Honda macht zwar schwere Zeiten durch, doch die Kampfmaschine Verstappen ist trotz zehn Rennen ohne Sieg immer für Punkte und ein Podest gut. Dazu spielt ihm die Superform von Ferrari (drei Siege in den letzten fünf WM-Läufen) in die Karten. Carlos Sainz und Charles Leclerc sind seine zwei letzten Freunde im Endspurt. Als Punkteklauer von Norris.
Denn von Mercedes kann der Holländer keine Hilfe mehr erwarten. Das unerwartete Hoch vor der Sommerpause (drei Siege in vier Rennen) ist weg. Die Silberpfeile haben an der Spitze ausgedient. Und der abgeschlagene WM-Vierte will jetzt die letzten Einsätze als Versuchsfahrten für 2025 nutzen!
Letztes Jahr 500 Punkte Vorsprung
Verstappens Teamkollege Sergio Pérez (34), der bei den Bullen bis zum Rauswurf nur noch das Gnadenbrot frisst, stolpert von einem Debakel ins andere. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr hatte Red Bull nach dem GP Brasilien 500 Punkte Vorsprung auf McLaren – 782:282.
Jetzt hat das Dosen-Team 54 Zähler Rückstand auf McLaren – 512:566. Dieser WM-Titel ist praktisch weg. Mit 537 Punkten hat Ferrari nämlich seine Ambitionen angemeldet. Und darf auf den ersten Titel seit 2008 hoffen.
Neuer Job für Zehnder
Bei Audi-Sauber lässt man die Fahrerfrage (wohl Bottas oder Bortoleto) weiter offen. Dafür zaubert man für 2025 neue Strukturen und Jobs aus dem Hut, ohne die andere Frage, ob Technik-Direktor James Key bleibt, aufzulösen. Dafür wird der frühere Sauber-Mann Giampaolo Dall’Ara in die neue Rolle «Head of Race Engineering» gesteckt. Er soll die technischen Abläufe in Hinwil und an der Strecke überwachen.
Von Ferrari holt man Sportdirektor Ignacio Rueda (früher Jordan, Renault, Lotus). Er übernimmt die Rolle des Sauber-Urgesteins Beat Zehnder (58). Der Zürcher wird Direktor für «Signature Programs and Operations». Zehnder soll dafür sorgen, dass das reiche Erbe von Sauber Motorsport weiter wächst. Eine Aufsichtsfunktion, um einen bestmöglichen Übergang zum Audi-Werksteam zu gewährleisten.