In den Dünen des holländischen Küstenorts westlich von Amsterdam muss Valtteri Bottas (bald 35) im ersten Freitagstraining ab 12.30 Uhr für 60 Minuten zuschauen. Motorenpartner Ferrari hat für den GP in Zandvoort wohl den Befehl (oder Wunsch) ausgegeben, den roten Academy-Fahrer Robert Michailowitsch Schwartzman (25) ins Cockpit zu setzen.
Schwartzmann viermal im Ferrari
Der in Israel geborene Russe, schon zu Mick Schumachers Zeiten in der Academy von Maranello, hat bereits vier Freitags-Tests mit Ferrari hinter sich. Zuletzt in Abu Dhabi 2023.
Schwartzman galt bereits neben Mick Schumacher als mindestens genauso schnell wie der Deutsche. Aber offenbar stand ihm die Nationalität im Weg. Jetzt fährt er längst mit einer israelischen Lizenz.
Eigener Nachwuchs ist nix
Der Einsatz von Schwartzman zeigt klar, was man von dem eigenen Nachwuchs (F-2-Meister Théo Pourchaire) und Formel-2-Siegfahrer Zane Maloney für die Zukunft hält. Nichts!
In der Frage nach dem Teamkollegen von Nico Hülkenberg (37) tut man sich auch nach dem Wechsel von Seidl/Hoffmann zu Binotto/Wheatley schwer. Wenn man Bottas unbedingt will, dann hätte man den Finnen längst bestätigen können. Aber man wartet ab. Warum?
WM-Punkte offenbar ein Tabu
Der Trip nach Zandvoort startet für das weiter punktelose WM-Schlusslicht (19 GP, 5 Sprints) zumindest in einer Hinsicht erfreulich: Erstmals reden weder Ersatz-Teamchef Alunni Bravi noch die Fahrer von WM-Punkten.
Zwar steigen alle optimistisch ins 15. WM-Rennen, sprechen aber das Hauptproblem weiter nicht an – das Auto. Der C44 ist klar der schwächste Bolide im Feld. Und was war in Zandvoort 2023? Weder Zhou noch Bottas schafften den Sprung ins Q2. Am Ende der Regenschlacht war Bottas 14. – der Chinese Zhou schied mit einem Crash aus.