Da ist einer aber angefressen! Am Tag, an dem Alfa-Sauber offiziell macht, dass der Chinese Guanyu Zhou (22) nächstes Saison neben Valtteri Bottas (32) für den Hinwiler Rennstall fährt (von Blick schon am Freitag exklusiv vermeldet), meldet sich Antonio Giovinazzi (27) auf Twitter zu Wort. «Die Formel 1 ist Emotion, Talent, Autos, Risiko, Tempo. Aber wenn das Geld regiert, ist sie rücksichtslos», schreibt er.
Mit dem Zhou-Zuzug ist nämlich klar, dass der Italiener bei Alfa-Sauber keine Zukunft mehr hat. Der Chinese bringt neben einem starken Formel-2-Palmarès (derzeit mit 36 Punkten Rückstand auf Piastri WM-2.) auch 25 Millionen US-Dollar Mitgift ins Zürcher Oberland. Giovinazzi fährt dagegen künftig in der Formel E. «Ich glaube an die Überraschung durch ein unerwartetes Resultat, durch grosse oder kleine Siege, erreicht mit Einsatz», so der Italiener.
Giovinazzi hat mit der Formel 1 noch nicht abgeschlossen
Er postet dazu ein Kinderbild von sich in einem Spielzeug-Ferrari. «Das war mein erstes Bild in einem Formel-1-Auto, das letzte ist noch nicht geschossen worden.» Eine Kampfansage! Giovinazzi hat offensichtlich mit der Motorsport-Königsklasse noch nicht abgeschlossen.
Aber klar ist auch: Giovinazzi hat zuletzt keine Werbung für sich gemacht – dafür hat er in den Jahren bei Sauber zu viel Schrott produziert und zu wenige Punkte gebracht. 19 WM-Zähler waren es bei 57 GPs, in dieser Saison aber bisher nur einer. Teamkollege Kimi Räikkönen im vergleichbaren Zeitraum? 54 GPs, 57 Punkte, 10 in dieser Saison...
Und was der Italiener auch nicht ausblenden sollte, wenn er Zhou unterstellt, vor allem aus finanziellen Gründen ein Cockpit bekommen zu haben: Als Fahrer aus dem Ferrari-Nachwuchs mit italienischem Pass profitierte er in den letzten Jahren davon, dass man im Alfa-Sauber einen italienischen Piloten wollte. (eg)