Seine türkische «Todsünde»
Wann fliegt Giovinazzi bei Alfa-Sauber raus?

Das kurze Übernahme-Feuer durch den Andretti-Clan ist erloschen. Herrscht jetzt wieder Ruhe in Hinwil? Nein, seit Wochen wartet in der Formel 1 nur noch Alfa-Sauber auf den zweiten Fahrer für 2022.
Publiziert: 02.11.2021 um 17:50 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 18:36 Uhr
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GP der Türkei: Antonio Giovinazzi lässt Teamkollege Kimi Räikkönen nicht vorbei.
Foto: Formula 1 via Getty Images
Roger Benoit

Der eine geht in fünf Rennen mit 42 Jahren: Kimi Räikkönen. Der andere kann sich mit 28 Jahren schon mal mit seiner fahrenden Zukunft beschäftigen: Antonio Giovinazzi.

Es begang mit 2 Crashes 2017

Italien muss sich darauf einstellen, dass man nächste Saison ohne GP-Pilot dasteht. Zu den goldenen Zeiten waren es vor über 30 Jahren mal über zehn Italo-Fahrer im Feld.

Die Entlassung von Giovinazzi ist nur noch eine Frage der Zeit! Seit 2017 ist er dabei, als er damals in den ersten zwei Rennen den verletzten Pascal Wehrlein ersetzen durfte – und in China zwei Boliden zerstörte.

Nur ein WM-Punkt 2021

2019 wurde er Stammpilot, holte in bisher 57 Rennen 19 WM-Punkte – dieses Jahr war es vor dem GP Mexiko am Sonntag (Start 20 Uhr, TV live) ein einziger Zähler in Monte Carlo.

Giovinazzi ist einfach überfordert. In Zandvoort und Monza schmiss er seine beiden 7. Startplätze jeweils mit einer Karambolage in den Startsekunden weg!

Die «Todsünde», die ihm Chef Frédéric Vasseur (54) aber nicht verzeihen wird, beging Giovinazzi beim GP Türkei. Damals kämpfte das Hinwiler Duo um wichtige Punkte. «Kannst du schneller fahren?», fragte die Kommandozentrale den Italiener. Und weil Kimi immer grösser im Rückspiegel auftauchte, war die Frage eigentlich ein Befehl: Lass ihn vorbei!

Teamorder missachtet

Was geschah? Giovinazzi fuhr etwas schneller, aber nur so viel, dass Räikkönen nicht vorbeikam. Resultat? Platz 11 und 12… Und als Sieger Bottas den Italiener überrundete, fuhr dieser dann bis ins Ziel locker hinter dem Finnen her. Die Chefs tobten, machten Antonio flach.

Als jetzt in Austin der Teambefehl kam, gehorchte Giovinazzi sofort. Sonst wäre er wohl schon vor Tagen trotz Team-Namensgeber Alfa entlassen worden! Wenn 2022 Bottas als klare Nummer 1 ins Zürcher Oberland kommt, braucht Vasseur neben dem zehnfachen GP-Sieger keinen aufmüpfigen Fahrer, sondern einen Helfer, der natürlich auch Punkte holt.

Piastri, Zhou oder Pourchaire?

Und dieser wird aus der Formel 2 kommen. Doch Vasseur will sich dafür Zeit lassen und die letzten sechs Nachwuchs-Rennen in Saudi-Arabien und Abu Dhabi (alles im Dezember) anschauen.

Wer ist es? Leader Oscar Piastri (mit 20 Jahren eines der grössten Talente der letzten Jahre) kommt aus Melbourne. Verfolger Zhou (36 Punkte zurück) kommt aus China und würde 25 Millionen Euro mitbringen, will aber einen Dreijahresvertrag. Und Sauber-Eigengewächs Theo Pourchaire (18), Gesamtfünfter, kommt aus Frankreich und wäre neben Bottas sicher ein guter Schüler.

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