So sieht Reporter-Legende Benoit den Bottas-Wechsel
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«Podestplatz wäre ein Wunder»:So sieht Reporter-Legende Benoit den Bottas-Wechsel

Neuanfang in Hinwil als Chance
Holt Bottas Alfa-Sauber aus dem Elend?

Er hatte seit Wochen nur noch drei Alternativen: Zurück zu Williams-Mercedes, Neustart bei Alfa-Sauber oder eben Rücktritt. Valtteri Bottas (32) entschied sich für eine neue Aufgabe in Hinwil.
Publiziert: 06.09.2021 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2021 um 20:57 Uhr
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Valtteri Bottas jubelt nach seinem Sieg 2020 in Sotschi (Russland).
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Der Finne: «Ich bin stolz auf das, was ich mit Mercedes erreicht habe. Jetzt geht ein neues und aufregendes Kapitel mit einer der bekanntesten Automarken auf!» Titelsponsor Alfa hat am Formel-1-Wagen aber noch keine Schraube gedreht.

Der C42 entscheidet alles

Ob dieser seit Wochen bekannte Transfer für das Schweizer Team und den Finnen ab 2022 ein guter Schachzug ist, entscheiden seit Monaten die Autobauer im Zürcher Oberland.

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Der C42 muss bei den Winter-Tests in Barcelona und Bahrain fast wie eine Rakete laufen, sonst kommt man auch mit Bottas nicht aus dem Elend. Der C42 läutet ja die neue Formel 1 mit einem total anderen Reglement und den breiteren Reifen ein.

Kimi bleibt unerreicht

Hier tappen alle Teams und die Piloten noch im Dunkeln. Also kann der Neuanfang bei Alfa-Sauber auch eine Chance sein.

Vom Beliebtheitsgrad kann Bottas seinen Landsmann Kimi Räikkönen (bald 42) natürlich nie ersetzen. Valtteri kann nur mit guten Resultaten die gedrückte Stimmung bei den Fans heben.

Bottas ist ein interessantes Experiment – auch für Teamchef Fred Vasseur, der seinen neuen Piloten aus den erfolgreichen Formel-3-Zeiten kennt. «Valtteri ist sicher ein guter Teamplayer und auch sehr schnell. Er könnte uns die Stabiltät zurückbringen, die wir brauchen!»

Gegen Hamilton chancenlos

Nun, fünf Jahre lang träumte Bottas ab 2017 bei Mercedes neben Hamilton von der WM-Krone. Er wollte sich im besten Auto seinen Lebenstraum erfüllen und sagte vor jeder Saison: «Ich spüre den WM-Titel in mir, diesmal kann ich es schaffen.»

2019 und 2020 reichte es dem Nordländer immerhin zum zweiten Platz. Hamilton war einfach zwei Klassen besser, wenn der Brite Lust und Laune im Cockpit verspürte. Eigentlich hätte er nie eine Stallorder gebraucht. Die hielt Sir Lewis immer für unnötig und lästig.

Von Wolff gemanagt

Neun Siege (zuletzt Sotschi 2020), 17 Pole-Positionen und 63 Podestplätze und 125 Mal in den WM-Punkten – so die Bilanz von Valtteri Bottas nach 169 Rennen in der Formel 1.

Der wie Kimi nicht gerade gesprächige Finne startete 2013 mit dem Williams-Renault, dann kamen vor dem Wechsel zu Mercedes (wegen des Rosberg-Rücktrittes 2016) noch drei Jahre mit Williams-Mercedes dazu.

Dort wurde er stets von Mercedes-Chef Toto Wolff (49) gemanagt. Dieser riet ihm jetzt zu Alfa-Sauber zu wechseln, weil dort Wolffs enger Kumpel Vasseur regiert!

Zweimal verheiratet

Jetzt muss der zweimal mit einer Spitzensportlerin verheiratete Nordländer der ehrgeizigen Jugend Platz machen: George Russell (23) fordert Hamilton sicher mehr als Bottas. Aber ist er auch ein so guter und braver Teamkollege, wie es Valtteri war?

Am Ende kämpfte Hamilton vergeblich gegen den Rauswurf von Bottas. Die ruhigen Zeiten sind für den Siebenfach-Weltmeister vorbei. Und Mercedes könnte wie einst mit Rosberg und Hamilton neue stürmische Tage erleben.

Die wird es in Hinwil mit Bottas sicher nicht geben. Wie sein Vorgänger Kimi ist auch der neue Mann aus Nastola, der seit Jahren in Monaco wohnt, kein Krawallmacher.

Zweiter Pilot gesucht

Trotzdem ist es natürlich interessant, mit wem der aktuelle WM-Neunte (drei Punkte) 2022 in den Kampf zieht. Dass man jetzt Antonio Giovinazzi (27) nicht gleichzeitig mit Bottas als zweiten Fahrer bestätigte, könnte seinen Abschied bedeuten.

Vor seinem Heimspiel am Sonntag in Monza wollte man offenbar den einzigen Italiener im Feld nicht mit einer negativen Nachricht belasten.

Das Hinwiler Puzzle für die einzig offene Piloten-Frage neben Williams-Mercedes: Ilott, Shwartzman, de Vries, Pourchaire, Albon, Zhou oder eben doch Giovinazzi? Wer ist das fehlende Teilchen?

Die Formel-1-Teams 2022

(noch zwei offene Plätze)

  • Mercedes: Hamilton – Russell
  • Red Bull-Honda: Verstappen – Pérez
  • Ferrari: Leclerc – Sainz
  • McLaren-Mercedes: Norris – Ricciardo
  • Alpine: Alonso – Ocon
  • Alpha Tauri-Honda: Gasly – Tsunoda
  • Aston Martin-Mercedes: Vettel – Stroll
  • Williams-Mercedes: Latifi – De Vries/Albon?
  • Alfa-Sauber: Bottas – Giovinazzi?
  • Haas-Ferrari: Mazepin – Schumacher

(noch zwei offene Plätze)

  • Mercedes: Hamilton – Russell
  • Red Bull-Honda: Verstappen – Pérez
  • Ferrari: Leclerc – Sainz
  • McLaren-Mercedes: Norris – Ricciardo
  • Alpine: Alonso – Ocon
  • Alpha Tauri-Honda: Gasly – Tsunoda
  • Aston Martin-Mercedes: Vettel – Stroll
  • Williams-Mercedes: Latifi – De Vries/Albon?
  • Alfa-Sauber: Bottas – Giovinazzi?
  • Haas-Ferrari: Mazepin – Schumacher
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