Feuer frei zum Finale 2024. In der Abenddämmerung von Abu Dhabi werden sich am Sonntag ab 14 Uhr MEZ (TV live) Lewis Hamilton (zu Ferrari) und Carlos Sainz (zu Williams) mit viel Wehmut und sicher auch Tränen verabschieden.
An den Boxen tobte Mercedes-Chef Toto Wolff: «Eine Schande, Lewis so zu verabschieden. Das Team wollte schlau sein und hat ihn zu spät rausgeschickt.» Dann überfuhr der Brite noch einen grünweissen Poller von Magnussen – das schnelle Aus bringt ihm beim Start in die vorletzte Reihe neben Zhou. Dieser konnte seinen 8. Platz in Katar nie bestätigen.
Auf der Strecke gehts noch um den WM-Titel bei den Teams: McLaren-Mercedes (21 Punkte vor Ferrari) sollte sich die Krone locker holen – beide Autos stehen in der ersten Reihe. Norris vor Piastri. Achtung: In den letzten neun Rennen gewann hier immer der Mann aus der Pole-Position. In der zweiten Reihe: Weltmeister Max Verstappen, der hier im Red Bull die letzten vier Rennen gewann.
Leclerc im doppelten Pech
Die Roten starten mit Sainz aus der zweiten und mit Leclerc aus der letzten Reihe (neben Colapinto). Der Monegasse im doppelten Pech: Zu seiner Zehn-Platz-Strafe kam im zweiten Teil der Qualifikation noch die Streichung seiner besten Zeit wegen den Track Limits – Platz 14. Und dann eben noch weitere zehn Positionen.
Bei McLaren-Mercedes wollte man noch nichts vom ersten Team-Titel seit 1998 wissen. Nun, beide Fahrer von damals sind hier anwesend. Mika Häkkinen und David Coulthard. Also der richtige Rahmen für die WM-Feier.
Das interne Mercedes-Duell
Bei Mercedes geht es auch noch um einen Titel. Seit drei Jahren fuhren George Russell (26) und Lewis Hamilton (39) zusammen. Für das letzte Duell bringen beide Piloten aus der gemeinsamen Zeit je 685 WM-Punkte mit sich.
Bei Sauber freute man sich über den zweiten Top-Ten-Platz von Valtteri Bottas: Kann der Finne in seinem letzten Rennen die Saison mit den ersten Punkten noch in ein helleres Licht rücken? In China war Bottas als Zehnter gestartet, beklagte dann aber einen Motorschaden.
Und im Hinwiler Team wurde am Samstag noch zweimal applaudiert. Mit Nico Hülkenberg (37) stellte der zukünftige Star den Haas-Ferrari zunächst als Vierter sensationell in die zweite Reihe. Doch um 18.24 Uhr folgte die Strafe für sein Vergehen während des Q2: drei Plätze zurück. Hülkenberg hatte zwei Fahrer im Boxentunnel überholt.
Bortoleto greift nach F2-Titel
Freude herrscht im Schweizer Team auch wegen des zweiten neuen Piloten Gabriel Bortoleto (20). Der Brasilianer wurde im vorletzten Formel-2-Rennen 2,2 Sekunden hinter dem Spanier Marti Zweiter. Damit liegt er vor dem Hauptrennen am Sonntag mit 196,5:191 Punkten gegen Hadjar vorne. Der Red-Bull-Junior war nur Sechster geworden.