Der Reifen ist für die meisten Verlierer oft der Hauptgrund für eine Ausrede für eine Erklärung. Man kann es bald nicht mehr hören – so lange ein Pneu nicht explodiert, sollten sich die Beschwerden im Rahmen halten.
Rot, Gelb – aber nix Weiss?
Nun, der Unterschied zwischen dem harten und Medium-Reifen beträgt in Saudi-Arabien 0,8 Sekunden, zwischen dem Medium- und roten Reifen sind es nur 0,4 Sekunden. Pirelli empfiehlt für das nächtliche 50-Runden-Rennen auf dem 6,175 km langen Kurs nur einen Stopp. Von Rot (Weich) auf Gelb (Medium). Wir werden sehen. Der Favoritenkreis wird dadurch kaum grösser!
Schleppender Auftakt
Gleich zu Beginn des dritten Trainings waren mit Stroll und Alonso die zwei Aston-Martin-Mecedes-Piloten im grünen Monster unterwegs. Dahinter die beiden schlecht gestarteten McLaren-Mercedes von Piastri und Norris. Auf den Plätzen 9 und 10 die beiden Alfa-Sauber, die am Freitag ganz hinten zu finden waren.
Das war nach 12 Minuten. Dann übernahmen die beiden Werks-Mercedes von Russell und Hamilton die Spitze. Bis es Weltmeister Verstappen im Red Bull-Honda zu bunt wurde – und er löste mit dem harten Reifen (!) Gasly im Alpine vorn ab. Der Franzose fuhr Rot oder eben weiche. Alles klar?
Aston Martin voll dabei
Pérez brauchte für die Bestzeit nach einer halben Stunde den weichen Gummi, um Teamkollege Verstappen um 0,1 Sekunden zu schlagen. Alles klar? Interessant, dass nur Alonso und Stroll im Aston Martin – wie Verstappen – auf den weissen Hart-Gummi wechselten. Und chancenlos blieben. Bis Alonso und Stroll auf Rot wechselten und vorne auftauchten.
Hat Ferrari geblufft?
Und Verstappen? Der liess sich am Ende den roten Reifen aufziehen – und verscheuchte Pérez von der Spitze. Mit 0,6 Sekunden. Alles klar? Ferrari war die meiste Zeit mit Gelb (Medium) unterwegs, blieb im hinteren Mittelfeld stecken. Ein Bluff? Nun, als endlich der weiche Gummi drauf war, schmuggelten sich beide roten Boliden nach vorne: 6. Leclerc, 10. Sainz
Ab 18 Uhr Daumen drücken
Bei Alfa-Sauber waren im Gegensatz zum Freitag leichte Fortschritte zu erkennen. Zur Erinnerung: Beim WM-Start in Bahrain überlebten beiden Hinwiler Autos die erste Qualifikations-Hürde. Was für ein Erfolg. Denn fünf verschiedene Teams verloren damals in der Wüste nach 18 Minuten je ein Auto. Die Positionen 12 und 18 sind keine Garantie für Optimismus.
Fünf «Verlierer» gesucht
Aber diesmal – ab 18 Uhr MEZ (TV live) – wird Alpine (und McLaren-Mercedes) im ersten Teil wohl kaum mehr ein Auto verlieren. Die «Überraschung» vor zwei Wochen: Hülkenberg schaffte es im Haas-Ferrari in das Top-Ten-Finale. Aber aufgepasst: Das Auto aus Maranello ist ein Ein-Runden-Wunder. Dann gibts bald Reifenprobleme.