Die Fahrer sind richtig in den 5,2 km langen Toskana-Kurs in Mugello verliebt. Die schnellen Kurven mit relativ wenig Auslaufzonen haben es in sich. Wie der aggressive, reifenmordende Asphalt.
Lieber mit Hund spazieren
WM-Leader Lewis Hamilton: «Endlich wieder einmal eine Strecke, die uns fordert, die uns aber auch viel Spass macht!» Der Brite war wohl der einzige Pilot, der das Neuland nicht zu Fuss oder mit dem Fahrrad kennenlernte. «Ich ging lieber mit meinem Hund Roscoe durch die herrliche Gegend spazieren und sparte mir die ersten Runden im Rennwagen auf.»
Viel Lob in die Toskana
Auch Vettel schwärmt: «Eine tolle Strecke, die mit ihren heissen Ecken manchmal fast etwas zu schnell ist. Das gibt am Sonntag sicher ein packendes Rennen.»
Und Max Verstappen: «Ein richtig cooler Kurs, der uns alles abverlangt. Die zwei Arrabbiata-Kurven voll zu nehmen gehört sicher zu den Höhepunkten des Jahres. Eines ist sicher: Wir werden am Sonntag nach 59 Runden unseren Nacken kaum mehr spüren!»
Grüne Hölle wäre ein Abenteuer
Viele der neuen Helden hätten sicher auch gerne noch das Abenteuer in der grünen Hölle erlebt. Doch die über 20 km lange Nordschleife auf dem Nürburgring war der FIA nach Laudas Feuerunfall am 1. August 1976 zu gefährlich geworden.
Auf dem neuen GP-Kurs in der Eifel ist die Herausforderung dagegen sehr klein. Am 11. Oktober wird dort bereits der elfte Lauf der Corona-Saison ausgetragen.
Kann Max zuschlagen?
Das dritte Training bei über 40 Grad auf dem Asphalt wurde zur Macht-Demonstration der beiden Mercedes und vor allem von Titeljäger Verstappen im Red Bull-Honda. Der fliegende Holländer mischt die schwarzlackierten Silberpfeile auf. An Bottas scheiterte er um 0,017 Sekunden.
Am Ende haute sich auch noch der WM-Vierte Lance Stroll im Racing Point-Mercedes als Vierter nach vorne. Auch der «gefeuerte» Teamkollege Sergio Pérez (6.) liess es krachen. Der Mexikaner bekam ja nach seiner Karambolage mit Räikkönen am Freitag für den Sonntag einen Strafplatz in der Startaufstellung.
Ferrari-Teams erwacht?
Die grosse Frage vor der Qualifikation ab 15 Uhr (TV live): Kann Hamilton die 95. Pole-Position – auf dem Weg zum 90. GP-Sieg – erobern?
Die neue Strecke bietet jetzt vielen Fahrern die Gelegenheit, für einmal aus dem Rampenlicht zu treten. Da werden im ersten Teil der Qualifikation kaum die Normalverdächtigen zu den fünf Opfern gehören.
Hier die Plätze der sechs Fahrer mit Maranello-Power: 7. Leclerc, 10. Grosjean, 13. Giovinazzi, 14. Räikkönen, 15. Magnussen, 18. Vettel.