Das Wetter meint es weiter gut mit dem Königlichen Park in Monza: 26 Grad und 41 Grad auf dem Asphalt. Das dritte Training als Hauptprobe für die Tempo-Qualifikation ab 16 Uhr (TV live). Schnellster: Sainz vor Verstappen und Hamilton.
Hier auf dem 5,793 km langen Kurs ist die Formel 1 jedes Jahr mit den kleinsten Heckflügeln unterwegs, um ja keinen Luftwiderstand auf den langen Geraden zu erwischen. Früher wurden Topspeeds von über 360 km/h erreicht, jetzt sind 340 km/h schon Spitzenwerte. Und deshalb sind auch die Gangwechsel bescheiden – kaum 40 pro Runde.
Windschatten gesucht
Und spätestens in der Qualifikation versuchen alle Teams, mit dem Windschatten zu spielen. Da wird geplant, dass zum Beispiel bei Ferrari Leclerc (Monza-Sieger 2019) den Tagessieger vom Freitag, Sainz, durch die Gegend zieht. Und eben umgekehrt. Wenn es gelingt, schauen da schon zwei bis drei Zehntel raus.
Vor allem bei Alfa-Sauber muss man versuchen, wenigstens mit beiden Autos das Q2 (zweiter Teil) zu erreichen. Vor einer Woche in Zandvoort verlor das Hinwiler Team (wie vorher in Melbourne und Silverstone) beide Autos im ersten Teil der Zeitenjagd nach 18 Minuten!
Pole-König Verstappen
Das dritte Training. Klar, dass sich WM-Leader Verstappen im Red Bull-Honda nach dem fünften Platz am Freitag sofort an die Spitze setzte. Der Holländer jagt neben seinem 12. Saisonsieg auch bereits die neunte Pole-Position.
Die anderen Fahrer mit einem Sieg bei der Zeitenjagd: Pérez und Leclerc (je 2) sowie Hamilton (1). Noch ein Quali-Sieg und Verstappen gewinnt die begehrte Pole-Krone 2023.
Pirelli bleibt wohl bis 2027
Nach 30 Minuten (Halbzeit) lagen die beiden Alfa-Sauber mit dem gelben Medium-Gummi weiter auf den beiden letzten Plätzen. Taktik, Strategie? Für die Experten und Fans ist das Rumturnen am Ende nicht immer nachvollziehbar.
Diesmal könnte es einen anderen Grund haben: Man versucht, Reifensätze zu sparen. Wie in Ungarn gibt es von Pirelli (das hier wohl den Vertrag bis 2027 verlängert) nur 11 statt 13 Sätze.
Weiss – Gelb – Rot
Und: In der Qualifikation müssen alle 20 Autos mit dem harten Gummi (Weiss) ihre Zeiten herausfahren. Wenn es dann zwischen den 15 besten Piloten um den Einzug in den Top-10-Final geht, müssen alle den Medium-Reifen (Gelb) benutzen. Erst wenn die Pole-Position gejagt wird, ist der weichste Pneu (Rot) Pflicht.
Zur Erinnerung: bei dieser Premiere in Ungarn schockte Alfa-Sauber die Konkurrenz: 5. Zhou, 7. Bottas. Aber schon nach der ersten Runde (!) hatten beide Fahrer ihre Chancen auf WM-Punkte zerstört!
16. Bottas – 19. Zhou
Erst in den letzten Minuten wurde es im sonnigen Monza nochmals dramatisch. Nachdem Albon im erstaunlichen Williams-Mercedes die Bestzeit von Verstappen verpasst hatte, meldete Hamilton im Mercedes seine Ambitionen auf die 105. Pole-Position an. Auch Teamkollege Russell tauchte an vorderster Front auf.
Interessant, dass vorne einige unerwartete Namen auftauchten. Logisch, sie waren auf dem weichen Gummi (Rot) unterwegs, auch wenn alle die Qualifikation mit Weiss (Hart) beginnen müssen. Und mit dem weichsten Pneu liess Sainz am Ende die Ferrari-Fans jubeln – Bestzeit oder 0.086 Sekunden vor Verstappen! Ferner: 16. Bottas, 19. Zhou