Drittes Training – Alfa-Sauber im Elend
Hüpfende Autos plagen Stars – und wer stoppt Pérez?

Die Jagd nach der achten Pole-Position 2022 ist am Kaspischen Meer völlig offen. Die vier Fahrer von Red Bull und Ferrari lagen im dritten Training nur 0,42 Sekunden auseinander. Und ganz vorne grüsst einmal mehr Sergio Pérez (32), der Baku-Vorjahressieger.
Publiziert: 11.06.2022 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2022 um 15:55 Uhr
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Sergio Pérez schwebt auf einer Welle des Erfolgs.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Mercedes-Chef Toto Wolff (50) sagt nach einem Drittel der Saison: «Wir sind im Moment die dritte Kraft. Je nach Rennstrecke sind wir mal näher dran an Ferrari und Red Bull, mal weiter weg! Und dann kommen uns sogar die Teams aus dem Mittelfeld nahe. So ist es – und wir müssen da einen Weg rausfinden!»

Schafft es Hamilton 2022?

Die Frage der Hamilton-Fans bleibt: Gelingt ihm 2022 mal ein Sieg, eine Pole-Position oder eine schnellste Rennrunde? Etwas, das er seit dem Debüt 2007 in jedem Jahr in jeder der drei Disziplinen geschafft hat.

Nun, für seine 104. Pole-Position wird es heute ab 16.15 Uhr MEZ (TV live) nicht reichen. Und trotz seinen Film-Plänen mit Brad Pitt wird Hamilton seinen bis Ende 2023 laufenden Vertrag kaum früher auflösen. Wolff lacht: «Und im Juni 2022 reden wird sicher noch nicht über 2024…»

Das Dauerhüpfen bleibt

Wegen eines Formel-2-Unfalls in der ersten Kurve musste das dritte Training um 15 Minuten verschoben werden. Das Rennen gewann übrigens Red-Bull-Junior Vips aus Estland. Der Gesamtleader Drugovich wurde Fünfter, sein engster Verfolger Pourchaire aus der Sauber Academy kam als 7. ins Ziel. Der Walliser Boschung landete auf dem 15. Platz.

Als es auf dem 6003 Meter langen Stadtkurs bei 28 Grad endlich losging, wurde das grösste Problem seit dem Saisonstart sofort wieder aktuell – das «Bouncing» oder eben das Dauerhüpfen auf dem Asphalt.

Sainz und Russell jammern

Das liegt bei den meisten Teams auch am neuen Reglement mit den schweren Autos und den 18-Zoll-Reifen. Jetzt hat Ferrari-Pilot Carlos Sainz (zehn Podestplätze ohne Sieg!) gewarnt: «Diese Autos müssen so tief und so hart gefahren werden, dass wir im Cockpit windelweich geprügelt werden. Das geht mit der Zeit auf die Gesundheit!»

Auch der neue Mercedes-Star Russell hat dieses Thema jetzt in die Runde geworfen, weil die Silberpfeile zu den Boliden zählen, die am stärksten auf der Strecke aufsetzen. «Es ist wirklich unbequem, diese Autos zu fahren. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir uns die nächsten vier Jahre alle in diesem Mass antun wollen.»

Haas-Ferrari warnt Piloten

Erst nach 14 von 60 Minuten liess sich mit Russell der erste Fahrer mit 1:47,256 auf dem 47 Grad warmen Asphalt eine Zeit notieren. Dann konterte Schumi mit 1:48,195…

Doch bei Haas-Ferrari wurden Schumi und Magnussen weiter angehalten, auch am Samstag nicht alles zu riskieren. Bei einem weiteren Crash müsste man die ganze Nacht durcharbeiten, um ein echtes Rennauto aufzubauen!

In den Trainings meist das gleiche Bild: Magnussen stets um eine halbe Sekunde schneller als Schumi, der nach Punkten 0:15 hinten liegt.

Ferrari gegen Red Bull…

Nach 20 Minuten übernahm dann das Ferrari-Duo das Kommando. Die Roten gelten nach dem Leclerc-Tagessieg am Freitag zum engen Favoritenkreis für die 8. Pole-Position des Jahres. Der heisseste Gegner: Sergio Pérez im Red Bull-Honda. Der Mexikaner schwebt auf einer Welle des Erfolges und lässt selbst Verstappen manchmal staunen!

Der Holländer stand jetzt in Baku die ersten 25 Minuten als einziger immer noch an den Boxen! Aber wie gut der Weltmeister wirklich ist, zeigte seine erste schnelle Runde – 1:44,468. Oder nur 0,052 Sekunden langsamer als der führende Teamkollege Pérez! Dann schlug das rote Duo wieder zu…

Hinwiler stoppten Entwicklung!

Bei Alfa-Sauber lief es auch bei der Hauptprobe für die Qualifikation nicht gerade wunschgemäss. Nach den jeweils 15. (Bottas) und 16. (Zhou) Plätzen am Freitag wurde vor allem an der Abstimmung gearbeitet. Nach 30 Minuten war noch keine Verbesserung zu sehen: 13. Bottas, 18. Zhou.

Einige Sätze von Teamchef Fred Vasseur sagen wohl einiges: «Die Zeit der Kompromisse ist abgelaufen. Jeder muss mit dem Geld auskommen, das er hat. Wir mussten jetzt eine geplante Frontflügelentwicklung einstellen, weil wir sie uns nicht mehr leisten können. Die Top-Teams müssen eben das Gleiche tun!»

Alpine ist punktereif…

Im Vergleich zum Freitag (4. Alonso, 9. Ocon) war man bei Alpine vor der Zeitenjagd wieder gut unterwegs: 9. Ocon, 11. Alonso. Das französische Team liegt ja in der WM nur mit 40:41 gegen Alfa-Sauber zurück!

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