Auf einen Blick
- Red Bull hat seit Juni (Spanien) keinen GP mehr gewonnen.
- Norris macht Jagd – WM-Leader Verstappen steht unter Druck.
- 1977 teilten sich acht Fahrer die damals 17 Triumphe.
Red Bull verleiht für einmal der Konkurrenz Flügel. Seit sechs Rennen jagen Verstappen und Pérez einem Sieg nach. Das nützen die Rivalen aus – und so erleben die Formel-1-Fans die spannendste und ausgeglichenste WM seit 47 Jahren.
Ja, 1977 hatten zuletzt vier Teams nach 17 Rennen drei oder mehr Siege auf dem Konto. Damals waren dies Lotus (5), Ferrari (4) sowie McLaren und Wolf (je drei). Dazu kamen Ligier und Shadow mit je einem Erfolg.
Acht Fahrer teilten sich 1977 die Triumphe. Und obwohl Mario Andretti mit vier Siegen der erfolgreichste Fahrer war, wurde der US-Amerikaner auf Lotus mit 47 Punkten hinter Niki Lauda (Ferrari, 72) und Jody Scheckter (Wolf, 55) nur WM-Dritter.
Zur Erinnerung – von 1961 bis 1990 gab es nur für die ersten sechs Piloten WM-Punkte: 9 – 6 – 4 – 3 – 2 – 1.
Bei Red Bull siegt nur Verstappen
Die Sieger-Teams vor dem 17. GP der Saison am Sonntag in Baku (13 Uhr MEZ, TV live): Red Bull mit sieben Erfolgen (alle Verstappen) sowie McLaren, Mercedes und Ferrari (alle mit beiden Fahrern) je 3 Siege.
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Der Red-Bull-Absturz nach dem letzten GP-Erfolg in Spanien hat McLaren jetzt beide WM-Türen geöffnet. Bei den Teams ist das Papaya-Duo mit nur noch acht Punkten Rückstand in Lauerposition. Bei den Piloten ist Lando Norris bei noch acht Rennen und drei Sprints auf 62 Zähler herangekommen.
Was steht im Piastri-Vertrag?
Aber bei McLaren-Mercedes ist eine Stallorder zum Glaubenskrieg geworden. Nach Ungarn wurden auch in Monza Punkte an Piastri «verschenkt». Warum? Hat der Australier, nur noch 44 Punkte hinter seinem Teamkollegen, eine Klausel im Vertrag, wonach er nicht für Norris fahren muss?
Es würde die zögernde Haltung der beiden Chefs Zak Brown und Andrea Stella erklären. Zum Glück wird Norris noch nicht laut, er frisst den Ärger in sich hinein. Vielleicht ist der Brite auch zu weich für den grossen Coup.
«Im Auto chancenlos»
Vor eineinhalb Jahren wurde Verstappen in Baku zuletzt von seinem Teamkollegen Sergio Pérez besiegt. Gleich zweimal – im Sprint und im Grand Prix. Verstappen jetzt: «Im Moment habe ich nichts in der Hand. Das Auto gibt mir keine Chance.»
Bei Alfa-Sauber war 2023 nichts los. Bottas landete am Kaspischen Meer auf dem 18. GP-Platz. Zhou schied aus.