In der Theorie sollten stabile Regeln dazu führen, dass die Abstände schrumpfen. Diesmal scheint das Gegenteil der Fall. Was sich ändert, beeinflusst kaum die Rundenzeiten.
Nach dem schweren Unfall von Zhou 2022 in Silverstone tritt nun der zweite Schritt bei der Verschärfung der Sicherheitsvorgaben zum Überrollbügel in Kraft. Die Frontflügel sind ebenfalls im Fokus. Es gelten strengere Regeln für die Verbiegung. Einige Teams waren dabei 2023 zu weit gegangen.
Weniger Metall im Unterboden, mehr Kühlung im Cockpit
Im Unterboden darf weniger Metall in den sogenannten Skid-Blocks verwendet werden. Das sind die Schrauben, mit denen die Planke mit dem Unterboden verankert wird. Sie schützen den Boden gegen Beschädigung, dürfen sich im Rennen aber maximal um einen Millimeter abnutzen. Letztes Jahr stolperten Hamilton und Leclerc in Austin über diese Regel. Die FIA will mit dieser Beschränkung verhindern, dass grössere Metallteile abfallen und zur Gefahr für andere Piloten werden können.
Nach dem Hitzerennen von Katar klagten die Fahrer über zu wenig Kühlung im Cockpit. Die FIA reagierte. Jetzt dürfen die Teams einen zusätzlichen Schacht einbauen, der frische Luft ins Cockpit leitet.
Eigentlich sollte 2024 endlich das Heizdecken-Verbot kommen. Doch das wurde von den Teams verhindert.
Beim Verbrennungsmotor, dem Turbolader, der MGU-K und der MGU-H sollten ursprünglich nur noch jeweils drei Einheiten zum Einsatz kommen, bevor es eine Strafe gibt. Die FIA zeigte sich gnädig. Wegen 24 Rennen und sechs Sprints im Kalender dürfen es wieder vier sein. Steuereinheiten und Batterien sind auf je zwei Einheiten beschränkt.
Sprint-Wochenenden neu gestaltet
An Sprint-Wochenenden wird sich das Format verändern. Nach dem ersten Training am Freitagnachmittag folgt direkt das Sprint-Qualifying. Am Samstag geht es mit dem Sprintrennen los, bevor die Qualifikation für das Hauptrennen angepfiffen wird. Dazwischen dürfen die Autos aus dem Parc Fermé geholt und neu abgestimmt werden.
An Film-Tests dürfen nun 200 statt 100 Kilometer abgespult werden. Für Tests neuer Pirelli-Reifen sind 40 statt 35 Tage reserviert. Wenn die Teams private Testfahrten durchführen, müssen sie auf mindestens zwei Jahre alte Modelle zurückgreifen. Damit sind jetzt Autos von 2022 erlaubt. Also die erste Generation der Groundeffect-Fahrzeuge. Junioren können somit besser auf den Einstieg in die Königsklasse vorbereitet werden.