Wir verneigen uns vor einem Superstar, der das Benzin im Blut hat: Sir Lewis Hamilton (39). Nach 26 Jahren mit einer engen Beziehung zu Mercedes sagt er am Sonntag Ade – und wechselt von den Silberpfeilen zu Ferrari.
Es ist ein Transfer, den grosse Fahrer planten, aber dann nie in die Wirklichkeit umsetzten. Jackie Stewart und Ayrton Senna gehörten dazu. War es die Angst vor dem Mythos? Oder die vielen Geschichten rund um das rote Haus der 1000 Lügen und Wahrheiten?
Die Zeiten haben sich geändert. Ferrari hat zwar seinen Mythos nicht verloren, aber das Formel-1-Team ist jetzt im Zirkus bei den normalen Artisten angekommen.
Der exzentrische Lewis bringt 2025 wieder etwas Leben in die verstaubte Italo-Bude. Noch sind die Tifosi vom Hammer-Wechsel begeistert. Aber der Brite muss neben Leclerc gute Leistungen bringen, sonst kommt Chef Vasseur wegen des Sainz-Rauswurfs bald in die Kritik. Denn Geduld war noch nie die Stärke in Maranello. Und weil Ferrari kaum Team-Weltmeister wird, geht das lange Warten seit 2008 weiter.
Als Hamilton 2014 erstmals mit dem Werks-Mercedes Champion wurde, sagte er in einem Interview mit Blick: «Eins ist sicher. Mit 40 Jahren fahre ich nicht mehr in der Formel 1. Da werde ich eine eigene Familie haben! Mercedes ist meine letzte Station!»
Nun, am 7. Januar 2025 wird Hamilton 40 Jahre alt – und hat bis dann seine roten Kleider in Italien abgeholt.
Wolffs emotionale Worte
Für Mercedes-Boss Toto Wolff (52) ist es am Sonntag ein «schmerzlicher Abschied von einem Freund, dessen Statistik in unseren zwölf Jahren nie den Werten unserer tiefen Beziehung gerecht wird».
Wir erwähnen die Statistik trotzdem: 245 Rennen, 6 Titel, 84 Siege, 78 Pole-Positions, 153 Podestplätze und nur 14 Ausfälle.
Von 2007 bis 2012 war Hamilton für McLaren-Mercedes unterwegs gewesen. Er hatte nur drei Teamkollegen: Alonso, Kovalainen und Button. Auch seit 2013 waren es nicht mehr: Rosberg, Bottas und Russell.