Auf einen Blick
- Formel-1-Testfahrten in Bahrain starten unter unsicheren Wetterbedingungen
- Red Bull kämpft mit Reifenproblemen, McLaren hält Karten verdeckt
- Felipe Massa fordert nach 17 Jahren Wiedergutmachung für verlorenen WM-Titel
Vor einem Jahr waren hier in Bahrain die Verhältnisse Ende Februar besser. Jetzt sind Winterjacken gefragt. Und so geht es am Mittwoch auf dem 5,412 km langen Wüsten-Highway vor den Toren der Hauptstadt Manama los. Um 8 Uhr MEZ (live auf Sky).
Ohne Max keinen Titel
Auch Pirelli wurde vom unsicheren Wetter überrascht. Der Gummi spielt auch 2025 eine entscheidende Rolle. Vor allem der von McLaren-Mercedes entthronte Team-Weltmeister Red Bull klagte dauernd: «Wir bringen das Auto nicht ins richtige Temperaturfenster.»
Und ohne Max Verstappen, der viele Defizite am Boliden einfach überfährt, wäre wohl auch der Fahrer-Titel an McLaren und Lando Norris gegangen.
Auch Testfahrten lügen
Was kann man jetzt von den drei Testtagen vor dem WM-Start am 14. März in Australien erwarten? Die schnellsten Zeiten sagen nicht immer die Wahrheit, auch wenn Ferrari 2024 mit Sainz und Leclerc in Bahrain einen «Doppelsieg» feierte.
McLaren dagegen irrte in den hinteren Regionen herum, wollte offenbar die Karten noch nicht auf den Asphalt legen. Es wird auch diesmal ein Geheimnis bleiben, wer mit wie viel Sprit herumkurvt. Beim Gummi ist das anders. Da gibt Pirelli bei den schnellsten Zeiten der 20 Fahrer jeweils die Mischung bekannt.
Sauber jubelte über 4. Platz
Bei Sauber scheint man sich vor einem Jahr selbst belogen zu haben. Anders ist der vierte Platz von Zhou – noch vor den beiden Red Bull (allerdings mit härteren Reifen) – nicht zu erklären. Die Fans kennen das Resultat: Nur in Katar am 1. Dezember gabs vier lumpige WM-Punkte (Zhou).
Sein Teamkollege Valtteri Bottas (35) musste sich nach drei Jahren aus Hinwil verabschieden und warf mit dem Satz «Es waren drei verlorene Jahre!» noch Dreck nach seinem Arbeitgeber. Dieser soll ihn mit rund 20 Millionen vergoldet haben.
Bottas: «Bin so glücklich»
Jetzt hat Mercedes den Finnen nach 2017 bis 2021 wieder zurückgenommen. «Ich fühle mich so glücklich wie selten. Ich werde an allen Rennen als dritter Mann dabei sein und meine Erfahrungen auf und neben der Strecke einbringen.»
Sein Wunsch ist klar: zurück ins Cockpit, wenn bei Mercedes, McLaren oder Williams einem Stammpiloten etwas passiert.
Neuer Wirbel um Massa – Prozess
17 Jahre nach dem verlorenen WM-Titel will der damalige Ferrari-Pilot Felipe Massa (43) Wiedergutmachung. Ein Londoner Gericht befasst sich jetzt mit dem Fall namens «Singapur-Gate». Renault-Chef Flavio Briatore bat 2008 seinen Piloten Nelson Piquet junior um eine gelbe Flagge, die der Brasilianer mit einem dummen Crash auch auslöste. Somit war die Tür für Teamkollege Alonso offen zum Sieg.
GP-Boss Ecclestone sagte Jahre später, was alle seit dem Rennen wussten: übler Trick. Damit war für Massa klar, das Rennen hätte nicht zählen dürfen – und so wäre er (und nicht Hamilton) Weltmeister geworden.
Natürlich geht es beim Prozess (Start am 28. Oktober, dem 95. Geburtstag von Ecclestone!) nicht mehr um den WM-Titel, sondern nur um eine eventuelle Millionen-Abfindung an Massa.