Die Hoffnung als ständiger Wegbegleiter – auf dem Weg nach oben, bei der Titeljagd oder in der oft hilflosen Suche, dem Elend zu entkommen. Wir werden es auch in der 76. Saison wieder erleben. Vielleicht ändern sich bei diesem schmalen Grat zwischen Erfolg und Absturz nur die Namen der Teams.
Wer hat am besten gearbeitet?
Vor allem die Seitenkästen, Aufhängungen und Flügel haben ihr Gesicht nach aussen etwas verändert. Bei Ferrari hat man nach eigenen Aussagen den SF25 zu «99 Prozent geändert». Bei Red Bull-Honda klammert man sich an die einzige sichere Komponente: Vierfach-Weltmeister Max Verstappen (27). Bei Sauber hat Technikdirektor James Key nach dem Pleite-Jahr 2024 «keinen Stein auf dem anderen gelassen».
Bei Mercedes, das im bewölkten und sogar regnerischen Bahrain wie Alpine, Haas, Racing Bulls und Aston Martin jetzt die ersten Kilometer (Filmtag) abspulte, warnt Russell: «Wir haben in den letzten Jahren oft ein Problem lösen können, aber damit ein anderes ausgelöst. Ich hoffe, wir tappen nicht wieder in eine Falle.»
Antonelli und Cullen an Bord
Sein neuer Teamkollege Andrea Kimi Antonelli (18) ist wohl der Neuling, der am stärksten unter Beobachtung steht. «Den meisten Druck mache ich mir schon selber.» Der Italiener landete aus dem verschneiten Istanbul am Montag erst nach 2 Uhr morgens in Bahrain.
Mit an Bord war auch die Neuseeländerin Angela Cullen (50). Sie ist nach über zwei Jahren als Physiotherapeutin zu Sir Lewis Hamilton (40) zurückgekehrt. Kann das Erfolgsduo im sicher gnadenlosen Kampf gegen Charles Leclerc (27) – auch mental – bestehen?
Kann Sainz der FIA trotzen?
Endlich hat die bisher zu schwache Fahrergewerkschaft GPDA wieder einen Präsidenten: Carlos Sainz (30). Nach dem Rücktritt von Sebastian Vettel 2022 hatten Russell und Ex-Pilot Alexander Wurz das Amt geteilt. Und gegen die FIA meistens schlecht ausgesehen.
Jetzt muss Sainz beweisen, dass er ein starker Boss ist. Denn die neuen FIA-Regeln über das Fluchen im und neben dem Auto sehen Bussen von 30'000 Dollar bis zu einer GP-Sperre vor. 2024 wurde Verstappen zu Sozialarbeiten mit Kindern in Ruanda verdammt. Er hatte seinen Boliden an einer PK als «fucking car» bezeichnet. Oder eben ein verdammtes Auto.