Auf der Strecke zu verlieren, kommt billiger
Pleite im Fall Piastri kostet Alpine 600'000 Euro

Ein Top-Talent (Oscar Piastri) und viel Geld verloren: Bei Alpine hats nicht Teamchef Otmar Szafnauer verbockt, sondern CEO Laurent Rossi.
Publiziert: 03.09.2022 um 18:42 Uhr
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Im Kreuzfeuer der Kritik: Alpine-CEO Laurent Rossi.
Foto: AFP
Roger Benoit

Der Fall von Oscar Piastri (21) hat jetzt alle Teams aufgeschreckt und gewarnt: Wenn du ein rasendes Juwel in deinen Händen hältst, also einen Fahrer in deine Academy aufnimmst, dann sei sehr vorsichtig. Denn das Wort Loyalität hat nicht für alle Menschen die gleiche Bedeutung!

Also binde seine Zukunft mit wasserdichten Verträgen ans Team. Zur Not brauche auch Handschellen. Und Dankbarkeit darfst du in den meisten Fällen sowieso kaum erwarten. Nette Piloten sind noch kein Garantieschein. Das musste jetzt Alpine erfahren. Wie sich bei der Prüfung durch das Schiedsgericht in Genf herausstellte, hatte Alpine mit seinem GP-Rohdiamanten Piastri nur für 2022 einen gültigen Vertrag. Für die nächsten zwei Jahre gab es nur eine Absichtserklärung, die jedoch von keiner Seite unterschrieben war.

Prost in die Wüste geschickt – Alonso-Poker ging schief

Wer ist schuld? Für viele stand Teamchef Otmar Szafnauer im Mittelkreis der Zielscheibe. Falsch. Es war Alpine-CEO Laurent Rossi, der in Holland fehlt. Nun, es ist dieser Rossi, der im letzten Winter den Vierfach-Weltmeister Alain Prost als Berater in die Wüste schickte: «Ich treffe die Entscheidungen lieber gerne allein!» Szafnauer kann sich bei Alonso bedanken, der ausplauderte, dass Szafnauer nie bei den Verhandlungen über einen Zweijahresvertrag dabei war! Der viel zu lange Poker um einen Einjahresvertrag ging voll in die Hosen von Rossi.

Die Pleite in Genf hat Alpine rund 600'000 Euro gekostet! Allein die vier unabhängigen Richter haben in den vier Tagen einen Stundensatz von 1200 Euro berechnet. Dazu kommen noch die eigenen Anwälte und die von McLaren und Piastri. Ja, auf der Strecke zu verlieren, kommt billiger!

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