Reto Berra läuft es bis jetzt an dieser WM in Riga prächtig. Und dies nicht etwa, weil sein steter Konkurrent seit Jugendzeiten, Leonardo Genoni (33), zuletzt bei der 0:7-Ohrfeige gegen Schweden einen schlechten Abend erwischte und nach vier Gegentoren durch Melvin Nyffeler ersetzt wurde.
Berra hat seinen Laden bisher im Griff. Nach dem Shutout gegen Dänemark (1:0) im für einen Goalie undankbaren und schwierigen Spiel, als lediglich vier Schüsse auf sein Tor (WM-Rekord) kamen, lässt er gegen die Slowaken nur einen Gegentreffer zu. Und dies erst, als die Partie längst entschieden ist.
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An Arbeit fehlt es Berra diesmal aber nicht. Er kommt doch zu 23 Paraden.
Zunächst lässt er sich jedoch von der allgemeinen Verunsicherung anstecken. Während der 5-Minuten-Strafe gegen Kristian Pospisil spielt der Gottéron-Goalie hinter dem Tor einen Fehlpass, sodass sich Matus Sukel eine Riesenchance bietet. Doch der vergibt aus bester Position. Aufatmen.
«So ist es cool, zu spielen»
Berra übersteht die Schrecksekunde. Und wenig später geht die Nati 1:0 in Führung.
«Im ersten Drittel sind die Slowaken recht hart gekommen und wir hatten noch Mühe, hinten sauber rauszukommen», sagt Berra im SRF-Interview. «Das letzte Mal war es extrem mit vier Schüssen. Diesmal war es ein normaler Hockey-Match für mich.» Und der 34-jährige Zürcher macht seinen Vorderleuten ein Kompliment: «Ich sehe fast jede Scheibe. So ist es cool, zu spielen.»
Berra gibt Patrick Fischer eine Denkaufgabe. Wer gegen die Russen im Tor steht, will der Nati-Coach erst am Samstag entscheiden.