4 Paraden für einen Shutout
Der unglaubliche WM-Abend von Reto Berra

Das hat Schweiz-Goalie Reto Berra noch nie erlebt: Nur viermal schossen die Dänen auf ihn. Der 34-Jährige sagt, warum das Spiel dennoch eine Herausforderung war für ihn.
Publiziert: 24.05.2021 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2021 um 16:55 Uhr
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Gegen Dänemark bekam Schweiz-Goalie Reto Berra den Puck nicht oft so aus der Nähe zu sehen.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Gegen Dänemark hat Reto Berra kaum etwas zu tun. Und das ist noch untertrieben. Der Torhüter der Schweizer hat bloss vier Schüsse zu parieren – mehr lassen die Dänen nicht von ihren Stöcken. Das ist Rekord in der WM-Historie. Ein unrühmlicher – mit dem die Dänen eine 29-jährige «Bestmarke» unterbieten und auch die Schweizer ablösen: 1992 gegen die damalige Tschechoslowakei lautete das Schussverhältnis 7:20.

Zwei Schüsse im Start- und jeweils ein Schuss im Mittel- und Schlussdrittel. Doch wer glaubt, Berra hätte deswegen nur eine ruhige Kugel geschoben, irrt. Denn für einen Goalie ist ein Spiel mit einem so extremen Schussverhältnis von 30:4 aus Schweizer Sicht kein Zuckerschlecken. «Das habe ich noch nie erlebt», sagt der 34-Jährige, «es war speziell und krass.»

«Man spürt den Puck nicht»

Aber eben auch schwierig. Denn: «Man spürt den Puck nicht.» Auch die Augen stellen sich so nicht wirklich auf die Schüsse ein. «Über lange Phasen habe ich nur gewartet. Dass der Fokus bleibt, wenn sie dann mal in unsere Zone gekommen sind, war mental eine Herausforderung.»

Berra hat sich an frühere NL-Partien gegen Lausanne erinnert, als Dänen-Headcoach Heinz Ehlers (55) noch LHC-Trainer gewesen ist. Nach dem lauen Startdrittel erwartete der Zürcher eine Steigerung und spätestens im Schlussdrittel Schüsse aus allen Lagen. Doch nichts passierte. Was auch der konsequenten Defensivarbeit seiner Vorderleute zu verdanken sei.

«Ich fühlte mich, als würde ich einfach ein Hockeyspiel zuschauen. Darum versuchte ich, so gut als möglich mitzuspielen, die Scheibe mal hinter meinem Tor zu stoppen und passen.» Dem Fribourg-Keeper ist ein Spiel mit vielen Schüssen lieber, «weil man da einfach funktioniert».

Nach dem 3:0 im WM-Vorbereitungsspiel gegen Lettland ist dies nun Berras zweiter Shutout in Folge. Dies nachdem er in dieser NL-Meisterschaft seinen Kasten nie hatte sauber halten können. Den letzten Treffer im Nati-Gehäuse kassierte Berra an der WM 2019 in Bratislava (Slk) gegen Tschechien.

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Shutout im Trockenen! Jonas Siegenthaler (links), Tristan Scherwey und Mirco Müller gratulieren Reto Berra nach dem 1:0-Sieg gegen Dänemark.
Foto: keystone-sda.ch
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