Es gibt kürzere Arbeitswege. Und gerade auch weniger beschwerliche. Trotzdem gab Sean Simpson (60) den Ungarn den Zuschlag, als sie ihm im letzten Sommer ein Angebot auf den Tisch legten. Alles Gulasch, Herr Simpson? Nati-Coach und Botschafter des ungarischen Eishockeys, da sprechen wir nicht von der grössten Bühne im internationalen Eishockey. Da war Simpson schon weiter oben. Selbst zuletzt, als er in Fribourg dem Neo-Trainer Christian Dubé mit flankierenden Massnahmen unter die Arme griff.
Spiele in der Division 1A
Aber Simpson ist glücklich mit seiner Aufgabe. «Ich habe das Angebot geprüft und konnte hinter jedes Kästchen ein Häkchen setzen.» Eben erst ist er nach sechs Wochen in Ungarn nach Risch am Zugersee zurückgekehrt. «Aktuell ist die Reiserei kein Zuckerschlecken, aber der Verband unterstützt mich auf jeder Ebene.»
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Die Nati Ungarns (gehört zur Division 1A, früher die B-Gruppe) spielte in der letzten Woche zwei Partien gegen Polen (5:2 und 3:2). «Geplant war ein Turnier mit drei Nationen, aber das musste wegen der Pandemie ausfallen. Möglich waren auch diese Spiele nur, weil vor und nach den Spielen intensiv getestet wurde.»
Direkter Wiederabstieg
In den Wochen zuvor hatte sich Simpson in Ungarn erstmal einen Überblick verschafft. Appartement in Budapest. Dann Stadionbesuche, Kadersichtungen, Gespräche mit Verbandsvertretern. Die Regierung greift dem Eishockey finanziell unter die Arme und möchte die Nationalmannschaft voran bringen. Im Oberhaus war man zuletzt 2009 (in der Schweiz) und 2016 (Russland) – jeweils verbunden mit dem direkten Wiederabstieg.
Zwei ungarische Vertreter nehmen an Meisterschaften im Ausland (Fehervar, Österreich und Jegesmedvek, Slowakei) teil, dazu gibt es ein paar Spieler in Finnland und Übersee. Das Hauptreservoir bildet die nationale Meisterschaft. «Wir gehören zum Pool der Nationen, die immer mal wieder aufsteigen können. Aber in diesem Kreis sind die Unterschiede gering und die Konkurrenz ist so gross wie die Begeisterung der Ungarn.»