Seine Zahnlücke ist grösser geworden. Das sieht man sofort, wenn man in der Mixed Zone der Arena in Riga mit Roman Cervenka plaudert. Die Wunde ist noch relativ frisch, die Nase nur noch leicht geschwollen. Was ist passiert?
In einem Vorbereitungsspiel gegen Österreich wenige Tage vor dem WM-Start fliegt der Captain der Tschechen in die Bande. «Das war der härteste Check von hinten, den ich in meiner Karriere bekommen habe», erzählt Cervenka, «zum ersten Mal habe ich mir die Nase gebrochen und noch einen Zahn verloren.»
Die Nachwehen? Gibts nicht. Die ersten Tage danach trägt Cervenka noch einen Helm mit Visier, hier an der WM jedoch bereits nicht mehr. Für den NL-Topskorer ist es die zehnte Weltmeisterschaft, sein Jubiläum. Er ist der älteste Spieler der Tschechen und hinter Ex-Ambri-Star Dominik Kubalik (elf Punkte) der zweitbeste Skorer mit sieben Punkten in fünf Partien.
«Ich opfere viel dafür»
Mit seinen 37 Jahren ist der Lakers-Captain noch immer eine starke Konkurrenz für die jüngeren Teamkollegen. «Das bekomme ich aber nicht gratis», betont er, «ich opfere viel dafür. Ich glaube an mich, weil ich weiss, was ich dafür tue. Und es braucht auch mentale Stärke.»
Stolz ist Cervenka nicht primär auf seine Leistung, «obwohl ich dem Team schon noch helfen kann», sagt er mit einer Portion Schalk, sondern auf jene der Mannschaft. Dass er von der Allianz der Europäischen Hockeyklubs für einen Preis nominiert worden ist, hat der Tscheche gar nicht auf dem Radar gehabt.
Er ist einer der fünf Kandidaten für den «Warrior Award». Eine Auszeichnung für einen verdienstvollen Spieler, der in seiner Karriere besonderen Teamgeist, Engagement und ein hohes Niveau an Können vereint. «Mein Fokus gilt gerade nur dieser WM.» Und als nächstes der Schweizer Nati.