NHL-Stars, die aus den Playoffs fliegen, verabschieden sich auf den Golfplatz, sagt eine nicht ganz ernst gemeinte Phrase aus dem Dunstkreis der besten Liga der Welt. Oder sie kommen als Nachzügler zur Weltmeisterschaft. Wie sieht es nun bei Roman Josi aus, der eben mit Nashville in der ersten Runde ausgeschieden ist? Darf die Nati auf seine kreative Schaffenskraft hoffen?
Josi ist nicht bloss nicht mehr im Playoff-Rennen, er musste das Eis im letzten Spiel aufgrund einer Verletzung verlassen, höchstwahrscheinlich aufgrund einer Hirnerschütterung (Video oben). Die medizinischen Protokolle sorgen dafür, dass Spieler beim geringsten diesbezüglichen Verdacht aus dem Verkehr gezogen werden. Erhärtet sich dieser Verdacht nicht, verstreicht mindestens ein weiterer Tag, bis Entwarnung gegeben werden kann.
Geht Nashville das Risiko ein?
Allerdings: Würden die Nashville Predators ihren grössten Star und Captain einem Risiko aussetzen? Josi hat eine wohldokumentierte Vorgeschichte mit sieben Hirnerschütterungen und musste in dieser Saison schon mal aus diesem Grund aussetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nashville Josi die Spielerlaubnis erteilt, ist im einstelligen Prozentbereich anzusiedeln. Berufsoptimisten vertreten also die Meinung: Es gibt eine Chance.
Sechs Tage bis zum Einsatz
Nati-Coach Patrick Fischer hat allerdings vorgerechnet, dass mindestens sechs Tage verstreichen, bis WM-Kandidaten aus der NHL in Riga eingesetzt werden können. Einkalkuliert ist dabei die Reise aus Nordamerika sowie das Pandemie-Protokoll des Organisators (Isolation, Quarantäne).
Damit ist man wieder beim Berufsoptimisten, und der sagt: Wunderbar, wenn alles klappt spielt die Schweiz am 6. Juni mit Roman Josi auf dem Eis um die Medaillen.