Die 0:7-Klatsche gegen Schweden vom Montag scheint nicht spurlos an der Nati vorbei gegangen zu sein. So sind es zunächst die Slowaken, die nach den drei Siegen zum Start des Turniers viel Selbstvertrauen ausstrahlen und so spielen, wie man es sich von den Schweizern wünscht und inzwischen schon fast erwartet. Sie sind aggressiv, mutig, laufstark und nehmen das Heft in die Hand. Das Team von Patrick Fischer findet kaum ins Spiel, reagiert nur und bekundet viel Mühe.
Auch als sich Kristian Pospisil zurecht einen Restausschluss einhandelt, weil er Andres Ambühl anspringt und mit dem Arm am Kopf erwischt, harzt es bei den Schweizern. Das Powerplay wirkt konfus. Von der allgemeinen Verunsicherung lässt sich auch Goalie Reto Berra, der gegen Schweden auf der Tribüne zuschauen musste, wie Leonardo Genoni einen schlechten Abend erwischte und nach dem 0:4 durch Melvin Nyffleler ausgewechselt wurde, anstecken. Der Gottéron-Keeper spielt hinter dem Tor einen Fehlpass, kann aber aufatmen, als Matus Sukel aus bester Position vergibt.
Powerplay erlöst die Schweizer
Kurz darauf nutzt die Schweiz das 5-minütige Überzahlspiel doch noch zu einem Treffer. Captain Raphael Diaz fasst sich ein Herz. Sein Schuss wird von einem Slowaken abgelenkt und landet im Tor. Und das Powerplay bringt der Nati kurz nach der ersten Pause noch mehr Segen. Diesmal ist es Sven Andrighetto, der einen Slapshot auspackt. Davor sagt der ZSC-Star nach den erneuten Linien-Umstellungen von Patrick Fischer im SRF-Pauseninterview: «Wir spielen alle Hockey. Wir müssen miteinander reden. Dann läuft das schon.»
Nach Andrighettos Knaller bekommen die Schweizer das Spiel unter Kontrolle. Sie sind nun Herr im Haus und treffen auch bei Gleichbestand. Erst durch Romain Loeffel. Dann doppelt Grégory Hofmann nach.
Die Slowaken, bei denen Verteidiger Martin Gernat (28, Trinec) einen Dreijahresvertrag bei Lausanne unterschrieben hat, haben nichts mehr entgegenzusetzen. So können sich die Schweizer den Frust aus dem Schweden-Spiel von der Seele schiessen. Timo Meier gelingt per Powerplay-Ablenker das vierte Turnier-Tor. Und auch der starke Philipp Kurashev trifft erstmals in Riga. Nur mit Berras zweitem Shutout an dieser WM wird es nichts. Michal Kristof ist der Spielverderber.
Strafe für Spuck-Attacke
Als Mislav Rosandic Jonas Siegenthaler auf die Handschuhe spuckt und dafür unter die Dusche geschickt wird, legen Hofmann und Loeffel die Powerplay-Tore 5 und 6 nach. Die gerechte Strafe.
Mit dem Sieg schieben sich die Schweizer an die Tabellenspitze der Gruppe. Am Samstag geht es für die Schweizer, bei denen Killian Mottet zum WM-Debüt kommt, mit dem Spiel gegen die Russen weiter.
SR: Frano (Tsch)/Gouin (Ka).
Tore: 10. Diaz (Hofmann, Andrighetto/PP) 1:0. 21. Andrighetto (Diaz, Hofmann/PP) 2:0. 26. Loeffel (Scherwey, Bertschy) 3:0. 37. Hofmann (Corvi, Loeffel) 4:0. 41. Meier (Alatalo, Kurashev/PP) 5:0. 45. Kurashev (Untersander, Ambühl) 6:0. 46. Kristof (Cehlarik) 6:1. 53. Hofmann (Ambühl, Andrighetto/PP) 7:1. 55. Loeffel (Moser, Bertschy/PP) 8:1.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten und 2 x 5 Minuten plus Spieldauer (Pospisil, Rosandic) gegen die Slowakei.
Schweiz: Berra; Diaz, Geisser; Untersander, J. Moser; Loeffel, Siegenthaler; Alatalo; Simion, Corvi, Hofmann; Kurashev, N. Hischer, Ambühl; Meier, Vermin, Andrighetto; Scherwey, Bertschy, Herzog; Mottet.
Slowakei: Hudacek; Gernat, Rosandic; Daloga, Nemec; Knazko, Janosik; Gachulinec, Ivan; Cehlarik, Hrivik, Lantosi; Holesinsky, Kristof, Pospisil; Kelemen, Roman, Studenic; Skalicky, Sukel, Liska.
Bemerkungen: Schweiz ohne Müller (verletzt), Nyffeler, Heldner, Praplan, Rod (alle überzählig) und Frick (noch nicht gemeldet).
SR: Frano (Tsch)/Gouin (Ka).
Tore: 10. Diaz (Hofmann, Andrighetto/PP) 1:0. 21. Andrighetto (Diaz, Hofmann/PP) 2:0. 26. Loeffel (Scherwey, Bertschy) 3:0. 37. Hofmann (Corvi, Loeffel) 4:0. 41. Meier (Alatalo, Kurashev/PP) 5:0. 45. Kurashev (Untersander, Ambühl) 6:0. 46. Kristof (Cehlarik) 6:1. 53. Hofmann (Ambühl, Andrighetto/PP) 7:1. 55. Loeffel (Moser, Bertschy/PP) 8:1.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten und 2 x 5 Minuten plus Spieldauer (Pospisil, Rosandic) gegen die Slowakei.
Schweiz: Berra; Diaz, Geisser; Untersander, J. Moser; Loeffel, Siegenthaler; Alatalo; Simion, Corvi, Hofmann; Kurashev, N. Hischer, Ambühl; Meier, Vermin, Andrighetto; Scherwey, Bertschy, Herzog; Mottet.
Slowakei: Hudacek; Gernat, Rosandic; Daloga, Nemec; Knazko, Janosik; Gachulinec, Ivan; Cehlarik, Hrivik, Lantosi; Holesinsky, Kristof, Pospisil; Kelemen, Roman, Studenic; Skalicky, Sukel, Liska.
Bemerkungen: Schweiz ohne Müller (verletzt), Nyffeler, Heldner, Praplan, Rod (alle überzählig) und Frick (noch nicht gemeldet).