In der NHL haben die Schweizer Rekordmänner Roman Josi (96 Punkte) und Timo Meier (35 Tore) die Schlagzeilen dominiert. Dabei ging fast ein wenig vergessen, dass Nico Hischier ebenfalls einen grossen Schritt nach vorne gemacht hat.
Nachdem er durch Verletzungen und eine Corona-Infektion gebremst worden war, startete er in der zweiten Saisonhälfte bei den New Jersey Devils so richtig durch und kurbelte seine Offensivproduktion an, so dass er am Ende in 70 Partien 21 Tore und 60 Skorerpunkte aufwies.
Wie gut der Walliser ist, sieht man nun auch bei seiner dritten WM. Keiner spielt so clever wie er. Keiner spielt schönere Pässe als er. Keiner behandelt den Puck mit so viel Gefühl. Und nur Teamkollege Denis Malgin und der Kanadier Pierre-Luc Dubois (6 Tore) haben mehr getroffen als Hischier (5).
2015, WM-Viertelfinal, in Ostrava
- Schweiz – USA 1:3
- Schweizer Tor: Josi
2014, WM-Gruppenspiel, in Minsk
- Schweiz – USA 2:3
- Schweizer Tore: Hollenstein, Brunner
2013, WM-Halbfinal, in Stockholm
- Schweiz – USA 3:0
- Tore: Niederreiter, Walker, Suri
2012, WM-Gruppenspiel, in Helsinki
- Schweiz – USA 2:5
- Schweizer Tore: Rüthemann, Trachsler
2011, WM-Zwischenrunde, in Kosice
- Schweiz – USA 5:3
- Schweizer Tore: Lötscher (2), Diaz, Rüthemann, Gardner
2010, Olympia-Gruppenspiel, in Vancouver
- Schweiz – USA 1:3
- Schweizer Tor: Wick
2010, Olympia-Viertelfinal, in Vancouver
- Schweiz – USA 0:2
2009, WM-Zwischenrunde, in Bern
- Schweiz – USA 4:3 n.V.
- Tore: Ambühl, Lemm, Plüss, Wick
2003, WM-Gruppenspiel, in Tampere
- Schweiz – USA 1:0
- Schweizer Tor: Seger
2002, WM-Zwischenrunde, in Karlstad
- Schweiz – USA 0:3
2015, WM-Viertelfinal, in Ostrava
- Schweiz – USA 1:3
- Schweizer Tor: Josi
2014, WM-Gruppenspiel, in Minsk
- Schweiz – USA 2:3
- Schweizer Tore: Hollenstein, Brunner
2013, WM-Halbfinal, in Stockholm
- Schweiz – USA 3:0
- Tore: Niederreiter, Walker, Suri
2012, WM-Gruppenspiel, in Helsinki
- Schweiz – USA 2:5
- Schweizer Tore: Rüthemann, Trachsler
2011, WM-Zwischenrunde, in Kosice
- Schweiz – USA 5:3
- Schweizer Tore: Lötscher (2), Diaz, Rüthemann, Gardner
2010, Olympia-Gruppenspiel, in Vancouver
- Schweiz – USA 1:3
- Schweizer Tor: Wick
2010, Olympia-Viertelfinal, in Vancouver
- Schweiz – USA 0:2
2009, WM-Zwischenrunde, in Bern
- Schweiz – USA 4:3 n.V.
- Tore: Ambühl, Lemm, Plüss, Wick
2003, WM-Gruppenspiel, in Tampere
- Schweiz – USA 1:0
- Schweizer Tor: Seger
2002, WM-Zwischenrunde, in Karlstad
- Schweiz – USA 0:3
Der 23-Jährige, der bei den Devils jährlich 7,25 Millionen Dollar verdient, ist der Boss. Es hat sich gelohnt, dass die Nati-Delegation bei ihrem Besuch in New Jersey die Verantwortlichen der Devils überzeugen konnte, Hischier an die WM gehen zu lassen.
«Er ist eine Super-Leaderfigur»
Doch nicht nur auf dem Eis hat Hischier das Kommando. Im Rahmen des Verjüngungsprozesses trägt der junge Stürmer, wie seit einem Jahr bei den Devils, neu auch in der Nati das «C» auf der Brust. Er ist der Nachfolger von Raphael Diaz (36), der für diese WM nicht mehr aufgeboten wurde.
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Doch wie füllt er die Rolle Captain aus? «Er ist eine grosse Figur in unserer Garderobe», verrät Lugano-Stürmer Calvin Thürkauf, wie Hischier einer von sechs Spielern (neben Malgin, Riat, Siegenthaler und Miranda) im Team, die 2015 bei der U18-WM in Zug mit Platz 4 überraschten. «Er ist eine Super-Leaderfigur. Er hat auch schon viel erreicht, wurde als Nummer 1 gedraftet. Er spielt in der NHL und ist hoch angesehen bei uns im Team», so der 24-Jährige weiter. «Wir respektieren uns alle und sind alle auf gleicher Höhe. Und Nico ist der perfekte Leader. Er führt uns neben und auf dem Eis und macht einen mega guten Job bis jetzt.»
Verteidiger Andrea Glauser, der am Dienstag gegen Deutschland wegen Kopfschmerzen aussetzte, sagt: «Er ist als Captain geblieben, wie er ist, mit den Füssen am Boden.»
Hischier rüttelte das Team gegen Frankreich auf
Nicht jeder kann sich den in der Öffentlichkeit zurückhaltenden und nüchternen Walliser als Wortführer, der auch einmal auf den Tisch haut, vorstellen. Thürkauf sagt: «Wir haben verschiedene Leute, die etwas sagen. Aber er gibt definitiv Inputs. Auch wenn er nicht der Lauteste ist. Er weiss, um was es geht, und geht mit gutem Beispiel voran.»
Glauser erzählt, dass Hischier nach dem desolaten ersten Drittel gegen Frankreich in der Kabine gesagt habe, dass «wir alle aufwachen müssen». Und wenn man sehe, dass auch der Captain viele Schüsse blockiere, habe man auch «wirklich Lust, alles zu geben.»
Und wie bewertet der Nati-Coach die WM seines neuen Captains? «Unglaublich», sagt Patrick Fischer. «Er ist ein ruhiger Leader. Er schiesst nicht nur Tore, sondern macht unglaubliche Dinge für die Defensive, blockiert Schüsse, arbeitet immer hart im Backchecking. Es ist ein frischer Leader. Und das C auf der Brust hat ihn überhaupt nicht blockiert. Er bringt die Erfahrung als Captain bei New Jersey mit.»
In einem Podcast der New Jersey Devils sagte Hischier, auf die Frage, was er als Captain gelernt habe: «Die Leute in die Verantwortung zu nehmen. Das ist nicht immer schön. Und vielleicht bin ich manchmal zu nett. Daran arbeite ich immer noch.»
Auch gegen die USA ist der Boss am Donnerstag im Viertelfinal gefragt (ab 19.20 Uhr im Blick-Ticker!). Wie oft er noch die Gelegenheit haben wird, mit der Schweizer Nati auf Medaillenjagd zu gehen, ist unklar. Denn wenn es nach Wunsch läuft, wird das junge, talentierte Team der New Jersey Devils in den nächsten Jahren in den nächsten Jahren in den NHL-Playoffs eine Rolle spielen.