Nico Hischier, was geht einem durch den Kopf, wenn man soeben einen Sieben-Jahres-Vertrag über 50,75 Millionen US-Dollar unterschrieben hat?
Nico Hischier: Ich war überrascht, dass es so schnell gegangen ist. Wir haben nicht lange verhandelt, sondern sind uns sehr schnell einig geworden. Ich bin froh, dass es so schnell und so problemlos geklappt hat.
Wann gingen die Verhandlungen los?
Vor dem Trainingslager im September waren mein Spieleragent Allain Roy, Devils-General-Manager Ray Shero und ich Mittagessen. Das war der Moment, wo die beiden losgelegt haben. In der Zeit hatte ich vor allem mit meinem Agenten Kontakt, er hat mich auf dem Laufenden gehalten.
Und Sie haben gesagt «gerne noch ein bisschen mehr», bis es dann gut war?
Nein, so war es nicht. Ich habe im Vorfeld formuliert, welche Laufzeit ich bevorzuge, ob ich lieber einen lang- oder kurzfristigen Vertrag haben will. Mein Agent hat sich dann in die Zahlen-Details gestürzt und mir auch gesagt, was ich ungefähr erwarten kann. Ich habe eigentlich nie gesagt, ich will mehr oder weniger Geld.
Also haben Sie das erste konkrete Angebot angenommen?
(Lacht.) Nein, nein. Das dann doch nicht! Aber wir waren von Anfang an nicht weit auseinander. Für mich war wichtig, dass es so zügig ging.
Ab dem nächsten Sommer spielen sie nicht mehr zum Schnäppchen-Preis von weniger als einer Million Dollar, sondern verdienen im Schnitt über 7 Millionen. Das bedeutet auch mehr Erwartungen, mehr Druck. Haben Sie davor Respekt?
Erwartungen sind immer da, Druck ist auch immer da, seit ich hier in Nordamerika spiele. Sogar schon vorher war das so. Von daher ändert sich eigentlich nichts. Aber es ist klar, für die Devils ist es ein kleiner Gamble. Sie setzen darauf, dass ich mich in den nächsten Jahren als Hockey-Spieler weiterentwickle. Und das kann ich versprechen: Ich werde jeden Tag mein Bestes geben, besser zu werden.
Es ist auch ein Kompliment. Man scheint zufrieden zu sein mit Ihnen in New Jersey.
Es scheint so. Jetzt muss ich das Vertrauen zurückzahlen.
Wie haben die Kollegen in der Garderobe die Nachricht aufgenommen?
Ach, wie das halt so ist mit Jungs: Viele Sprüche, viele Witze. Aber alle haben mir gratuliert. Genau so, wie es für mich passt. Jetzt zahle ich sicher mal ein grösseres Team-Dinner, das liegt auf jeden Fall drin.
Was gönnen Sie sich selbst?
Nicht viel. Der Alltag geht weiter, ich bin mitten in der Saison. Und auch für den Sommer habe ich noch keine Belohnung im Kopf. Ich bin glücklich, wie mein Leben läuft.
Sie sind jetzt der bestbezahlte Schweizer Hockey-Profi. Was bedeutet Ihnen das?
Gar nichts. Solche Rankings sind bloss Zahlen für mich, Statistiken. Logischerweise gibt dir das Geld eine gewisse Sicherheit im Leben. Aber ich spiele nicht dafür Hockey. Das tue ich immer noch, weil ich es liebe. Ich durfte es einfach zu meinem Beruf machen. Abgesehen davon: Roman Josi wird mich in diesem Ranking ziemlich sicher bald überholen.
Jetzt, wo Ihre Vertragssituation geklärt ist: Stehen Sie der Nati zur Verfügung, wenn die Devils-Saison zu Ende ist?
Ja, klar.
Können wir Sie also für die Heim-WM buchen?
Das können Sie machen. Sobald ich mit New Jersey nicht mehr um den Stanley Cup spiele. Aber ich hoffe schon, dass das möglichst spät der Fall ist. Heim-WM hin oder her.
Nico Hischier (20) stammt aus Naters VS. Schon als Junior sorgt der beim EHC Visp mit seinem Talent für Aufsehen, sodass ihn die Grossklubs umwerben. Mit 15 wechselt er zum SC Bern, wo er sein NLA-Debüt gibt. Darauf zieht es den Center nach Nordamerika in die Junioren-Liga zu den Halifax Mooseheads. Danach wird er im NHL-Draft von New Jersey als erster Schweizer als Nummer 1 gewählt. Seit 2017 spielt er für die Devils, wo er nun einen Sieben-Jahres-Vertrag über 50,75 Millionen US-Dollar unterschrieben hat.
Nico Hischier (20) stammt aus Naters VS. Schon als Junior sorgt der beim EHC Visp mit seinem Talent für Aufsehen, sodass ihn die Grossklubs umwerben. Mit 15 wechselt er zum SC Bern, wo er sein NLA-Debüt gibt. Darauf zieht es den Center nach Nordamerika in die Junioren-Liga zu den Halifax Mooseheads. Danach wird er im NHL-Draft von New Jersey als erster Schweizer als Nummer 1 gewählt. Seit 2017 spielt er für die Devils, wo er nun einen Sieben-Jahres-Vertrag über 50,75 Millionen US-Dollar unterschrieben hat.