Oster-Überraschung aus der Schweiz
Südafrikas Nati-Spieler geht jetzt mit Brunners Stock auf Torejagd

Fast 200 Stöcke, 100 Paare Schlittschuhe, 100 Helme, unzählige Ausrüstungsgegenstände und Trikots. Südafrikas Eishockey-Verband ist am Gründonnerstag reich beschenkt worden.
Publiziert: 09.04.2023 um 18:55 Uhr
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Südafrikas Nati-Spieler Wesley Krotz posiert frisch dekoriert im Trainingsleibchen des EHC Biel vor einem Teil der Materiallieferung aus der Schweiz. Er freut sich über neue Knieschoner.
Foto: South African Ice Hockey Association
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Für Südafrikas Eishockey-Verband muss der Osterhase Schweizer sein. Denn am Gründonnerstag ist ein Container mit ausgedientem Hockey-Material aus der Schweiz in Kapstadt eingetroffen. Der in Zug beheimatete und mit einer Südafrikanerin verheiratete Nigel Stanley hatte diese Sammlung orchestriert. Mitgeholfen haben Vereine wie Zug, Biel, Ambri und Biasca und ihr Staff. Aber auch zahlreiche Eltern und Kinder, die zu klein gewordene Hockey-Sachen spendeten.

«Ich bin überwältigt, vor allem auch von der Qualität des Materials», sagt Südafrikas Nati-Coach Björn Kinding (65), der in der Schweiz einst den EVZ, Biel, Herisau und die EVZ-Academy trainiert hat. Nachdem es zunächst in einen Lastwagen verladen wurde, werden die Sachen jetzt in der Garage von Verbandspräsident Jason Cerff gelagert, sortiert und kategorisiert, ehe sie verteilt werden. Mit dabei waren neben Cerff und Kinding an diesem grossen Tag für Südafrikas Eishockey zahlreiche Helfer und auch drei Nationalspieler sowie eine Nationalspielerin.

Nationaltrainer in Südafrika: Das grosse Abenteuer von Ex-EVZ-Coach Kinding

Endlich Direktabnahmen im Training

«Die Erwachsenen-Sachen gehen primär zu den verschiedenen Nationalmannschaften, die Kinder-Ausrüstungen dorthin, wo Anfänger ausgebildet werden und die Trainingstrikots zu den Vereinen», sagt Kinding. Er als Nati-Trainer freut sich mitunter über die vielen Stöcke, «denn dadurch können wir nun mit einer anderen Intensität trainieren.» Scharfe Direktabnahmen durfte er bislang beispielsweise nicht üben lassen – aus Angst, dass die wenigen Stöcke, welche die Spieler besitzen, in die Brüche gehen.

«Die Spieler sind auch unglaublich stolz, Material zu haben, das dereinst Profis gehört hat», so Kinding. Nati-Verteidiger Deen Magmoed (32) hat sich denn auch sogleich einen Stock geschnappt, der aus dem letztjährigen Sortiment von Biel-Stürmerstar Damien Brunner (37) stammt. «Vielleicht schiesst er ja mit Brunners Stock an der WM ein Tor», sagt Kinding mit einem Schmunzeln. Nati-Stürmer Wesley Krotz (27) hat sich derweil mit neuen Knieschonern eingedeckt. Seine eigenen hat er 14 Jahre getragen. «Das sind die schönsten Ostern meines Lebens», sagt der Mann von den Cape Town Kings.

55 Nationen an acht WM-Turnieren

83 Länder sind Mitglieder des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF. Von diesen bestreiten dieses Jahr 55 bei den Männern eine WM. Insgesamt richtet die IIHF im Frühling acht WM-Turniere in verschiedenen Stärkeklassen aus. Neben der Haupt-WM im Mai in Lettland und Finnland, mit Nationen wie der Schweiz, Weltmeister Finnland oder Kanada, auch je zwei in der nachfolgenden Division I (Gruppe A in Grossbritannien, Gruppe B Estland), der Division II (Gruppe A in Spanien, Gruppe B in der Türkei), der Division III (Gruppe A in Südafrika, Gruppe B in Bosnien und Herzegowina) und eines in der tiefsten Division IV (in der Mongolei). Dort nehmen neben dem Gastgeberland auch Kuwait und erstmals Indonesien und die Philippinen teil. Es gibt aber auch Mitgliedstaaten wie beispielsweise Liechtenstein, Griechenland, Brasilien, Jamaika oder Marokko, die bei den WM-Turnieren nicht mitspielen. Südafrika ist 2022 in der Division III von der Gruppe B in die Gruppe A aufgestiegen und versucht nun, vom 17. bis 23. April an der Heim-WM in Kapstadt unter Björn Kinding in die Division II, Gruppe B aufzusteigen.

83 Länder sind Mitglieder des Internationalen Eishockeyverbandes IIHF. Von diesen bestreiten dieses Jahr 55 bei den Männern eine WM. Insgesamt richtet die IIHF im Frühling acht WM-Turniere in verschiedenen Stärkeklassen aus. Neben der Haupt-WM im Mai in Lettland und Finnland, mit Nationen wie der Schweiz, Weltmeister Finnland oder Kanada, auch je zwei in der nachfolgenden Division I (Gruppe A in Grossbritannien, Gruppe B Estland), der Division II (Gruppe A in Spanien, Gruppe B in der Türkei), der Division III (Gruppe A in Südafrika, Gruppe B in Bosnien und Herzegowina) und eines in der tiefsten Division IV (in der Mongolei). Dort nehmen neben dem Gastgeberland auch Kuwait und erstmals Indonesien und die Philippinen teil. Es gibt aber auch Mitgliedstaaten wie beispielsweise Liechtenstein, Griechenland, Brasilien, Jamaika oder Marokko, die bei den WM-Turnieren nicht mitspielen. Südafrika ist 2022 in der Division III von der Gruppe B in die Gruppe A aufgestiegen und versucht nun, vom 17. bis 23. April an der Heim-WM in Kapstadt unter Björn Kinding in die Division II, Gruppe B aufzusteigen.

Heim-WM steht bevor

Südafrika bestreitet vom 17. - 23. April in Kapstadt die Heim-WM in der Division III, Gruppe A. Der sechsthöchsten von acht Stärkeklassen der IIHF-Weltmeisterschaften. Die Gegner sind Turkmenistan, Taiwan, Luxemburg und Thailand. «Wir freuen uns alle riesig. Am Mittwoch beginnt das WM-Vorbereitungscamp, am Montag danach geht es los.»

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