Darum gehts
Pokale in die Höhe zu stemmen, ist für Yannick Zehnder (27) fast schon zum Alltag geworden, auch wenn er selbst sagt: «Daran gewöhnt man sich nie, so etwas ist unerschöpflich.» 2021 und 2022 wurde er Meister mit Zug, 2024 mit den ZSC Lions – und 2025 könnte er mit einem Sieg im Playoff-Final gegen Lausanne erneut triumphieren.
Daneben hielt er im Februar auch noch die Champions-League-Trophäe in den Händen. Mit diesem Erfolgsausweis kann kein anderer Spieler in der Schweiz mithalten. Seit 2020 ist Servette der einzige Verein, der Titel gewinnen konnte (Meister 2023, Champions League 2024), ohne Zehnder in seinen Reihen zu haben. «Man sagt bei jedem Titel, dass man es geniessen soll, da es der letzte gewesen sein könnte. Ich bin einfach nur enorm dankbar», sagt der Stürmer zu seiner unheimlichen Bilanz.
Zehnders Meistertriumphe haben eines gemeinsam: Die grossen Stars waren in Zug und sind auch in Zürich andere. Aber der Stürmer war ein wichtiger Faktor, dass die jeweiligen Meisterteams über eine gute Tiefe im Kader verfügten. «Wir hatten überall ein tolles Gefüge und Ausnahmekönner, die es zwingend braucht. Aber wir hatten auch immer vier Linien, die powern können», so Zehnder.
Die Saison 2023/24 – seine erste beim ZSC – war für ihn nicht immer einfach. Das ZSC-Kader war vielleicht sogar eine Spur zu breit, und da es kaum Verletzte gab, musste sich Zehnder mit bescheidenen Rollen anfreunden, war gelegentlich auch überzählig. Das ist in dieser Saison anders, und so konnte der Zuger seine offensive Ausbeute massiv steigern – von 15 auf 25 Punkte.
Er wechselt ausgerechnet zu Lausanne
«Ich freute mich auch letzte Saison riesig über den Meistertitel, es wurde stets das Gefühl vermittelt, dass jeder seinen Teil dazu beigetragen hat, es jeden gebraucht hat – und so war es dann ja letztlich auch. Gerade in den Playoffs ist es zweitrangig, wer welche Rolle hat», so Zehnder. Aber natürlich macht es ihm in dieser Saison mit mehr Eiszeit und einer prominenteren, offensiveren Rolle neben den Ausländern Jesper Frödén und Juha Lammikko mehr Spass: «Wir ergänzen uns gut.»
Trotzdem wird der Titel-Hamsterer die Zürcher nach dieser Saison verlassen, er wechselt ausgerechnet zu Final-Gegner Lausanne. «Ich habe meine Gründe, aber näher möchte ich jetzt nicht darauf eingehen. Mein ganzer Fokus liegt auf dem Final, wir können gerne danach darüber sprechen», sagt Zehnder.
Noch keine Berührungspunkte mit zukünftigem Klub
Dass es im Titelkampf gegen seinen zukünftigen Klub geht, macht diesen für ihn nicht spezieller. «Ich habe aktuell noch keine grossen Berührungspunkte mit Lausanne und mit meinen zukünftigen Mitspielern noch keine Verbindung aufgebaut. Ob der Final-Gegner jetzt Lausanne oder Fribourg ist, macht daher für mich keinen grossen Unterschied – ich will mit Zürich gewinnen», betont Zehnder.
Aber er hätte natürlich nichts dagegen, wenn er weiterhin stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, zum Abschied nochmals mit Zürich Meister wird und dann ab nächster Saison mit Lausanne. «Das wäre das Ziel und traumhaft», sagt Yannick Zehnder mit einem Lächeln.