Der Schwede mit den Zauberhänden. In sechs Saisons beim HC Lugano hat Linus Klasen die Hockeygeniesser verzückt. Zumindest die ersten drei Jahre. Danach fällt der Puckkünstler in Ungnade und wird von Coaches in (System-)Ketten gelegt. Darüber ist er nicht nachtragend, sagt mit einer Prise Humor: «Ich bin heute besser als die letzten drei Jahre in Lugano.»
«Es ist ein anderes Hockey»
Dennoch: Klasen hat in der Swiss League mit Visp (noch) nicht in seiner Star-Manier die vorhandene Qualität und Dominanz ausgespielt. Auch ein Spieler seines Formats braucht eine Liga tiefer eine gewisse Anpassungszeit. «Es ist ein anderes Hockey. Manchmal habe ich am Puck noch Zeit, wo ich sie nicht erwarte, und umgekehrt», erklärt der 35-Jährige.
Dass er mit Landsmann Per Hanberg (54, Ex Kloten) einen System-Fanatiker als Trainer hat, tut vielleicht sein Übriges dazu. Ihre Wege haben sich zuvor noch nicht gekreuzt. So sagt Klasen neutral: «Wenn man einen Spieler mit gewissen Qualitäten im Team hat, muss man ihn auch sein Spiel spielen lassen.» Ohne Puck halte er sich ans System, schiebt er noch nach.
«Manchmal muss ich mir auf die Zunge beissen»
Wozu der einstige Nationalstürmer fähig ist, wenns läuft, beweist er mit dem Hattrick gegen Langenthal. «Ich bin immer noch einer der besten Ausländer auf Schweizer Eis.» Und das Wichtigste: Ihm macht das Hockey noch (oder wieder) Spass, er geniesst es, ist topmotiviert. «Manchmal muss ich mir aber auf die Zunge beissen, weil ich einfach immer und von allen ein hohes Level verlange.» Sein Engagement in der zweithöchsten Liga sieht er nicht als Rückschritt. «Jeder geht andere Wege.»
Klasens führt für eine Saison über Schweden. 2020/21 spielt er für Lulea, seine Frau und die vier Kinder bleiben in Lugano, wo sie sesshaft geworden sind. Doch die Corona-Saison erschwert die Besuche. «In dieser Zeit weg zu sein, war hart für mich.» Gleichzeitig ist er in seiner Heimat, geniesst es, in einer Mannschaft mal nicht der Ausländer zu sein.
Doch die Sehnsucht nach seinen Liebsten siegt. Er will in die Schweiz zurück. «Mit Visp habe ich schnell eine gute Lösung gefunden.» Und die Ambitionen sind da. Beim Klub wie auch bei Klasen, der noch nach dem ersten Titel seiner Karriere strebt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC La Chaux-de-Fonds | 18 | 26 | 38 | |
2 | EHC Basel | 18 | 24 | 38 | |
3 | HC Thurgau | 18 | 20 | 37 | |
4 | HC Sierre | 18 | 18 | 34 | |
5 | EHC Visp | 18 | 10 | 31 | |
6 | GCK Lions | 18 | -9 | 25 | |
7 | EHC Winterthur | 18 | -10 | 25 | |
8 | EHC Olten | 18 | -20 | 19 | |
9 | EHC Chur | 18 | -25 | 16 | |
10 | Bellinzona Snakes | 18 | -34 | 7 |