Linus Klasen ist zurück in seiner Heimat. Letzte Woche verliess der Schwede die Schweiz. Auf dem Weg zu seinem neuen Arbeitsort in Lulea, ganz im Norden des Landes, stoppt er ausserhalb von Stockholm, um in seinem Sommerhaus noch einige anstehende Arbeiten zu erledigen. Und ist geschockt! «Es ist Mai und es schneit», sagt er Mitte Woche im «Expressen».
Der 34-Jährige ist alleine. Denn: Nach reiflicher Überlegung hat die Familie beschlossen, dass seine Frau Emma und die vier Kinder im Alter von 3, 5, 9 und 10 Jahren weiterhin in Lugano leben werden. «Ich kann ja nicht so verdammt egoistisch sein, und sie aus ihrem Alltag reissen, nur weil ich dort oben in Lulea spielen will», begründet der Ex-Lugano-Stürmer den schwierigen Entscheid.
Klasen, der für zwei Saisons bei Lulea unterschrieben hat, ist sich bewusst, dass es keine einfachen Jahre werden. Zumindest die beiden älteren Kinder aber verstehen die Situation, dass ihr Vater einfach seinen Job macht. Klasen versucht, zuversichtlich zu bleiben: «Wir probieren das jetzt mal so. Wenns nicht geht, dann gehts nicht. Aber meine Frau ist stark und kann das meistern. In den Schulferien reist meine Familie dann jeweils zu mir.» Denn auch die Schule der Kids ist einer der Gründe, weshalb die Lösung so ausfiel. «Sie haben so gute Schulen, fühlen sich wohl, reden schon Italienisch, Englisch und Schwedisch und beginnen nun mit Französisch.»
Sportlich beschäftigt den Puckkünstler derzeit vielmehr, dass ihm in seiner Heimat auch Skepsis entgegenschlägt mit der Frage, ob Klasen ein Top- oder Flopspieler ist. Seine trockene Antwort: «In den letzten zwölf Jahren habe ich im Durchschnitt einen Punkt pro Match gebucht.» Und fügt versöhnlich an: «Ich bin wie guter Wein. Je älter, desto besser.»