Acht Jahre nach dem dramatischen Konkurs
Der EHC Basel bereichert die Swiss League

Nach der Meisterfeier gings direkt mit der Saisonplanung weiter. Basels Sportchef Olivier Schäublin sagt, was in diesen Wochen alles ansteht.
Publiziert: 09.04.2022 um 13:30 Uhr
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Der EHC Basel drehte die Final-Serie nach einem 0:2-Rückstand gegen Huttwil mit drei Siegen in Folge und wurde Meister der MySports-League.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Als er den Anruf entgegennimmt, steht Olivier Schäublin in der Garderobe des EHC Basel. Dauert die Meisterfeier noch an, oder was? «Nein», sagt der Sportchef lachend, «wir schauen, wie und wo wir noch mehr Plätze hinkriegen.»

In der gleichen Garderobe spielte sich im Sommer 2014 ein Drama ab, als die Spieler vom Konkurs ihres Klubs erfuhren. Die Mannschaft stand von einem Moment auf den nächsten auf der Strasse, Tränen flossen. Acht Jahre später fliesst der Champagner. Dem EHC Basel ist das Double gelungen: Aufstieg und Meistertitel – in dieser Reihenfolge.

Weil sich die beiden Aufstiegsaspiranten Basel und Martigny schon im Halbfinal duellierten, stand der EHC bereits nach der gewonnenen Serie als neues Swiss-League-Team fest. «Wir waren so unter Druck», so Schäublin (44), «dass die Luft nach dem Erreichen dieses grossen Ziels draussen war.» Die ersten beiden Finalspiele verlor Basel gegen Huttwil – drehte dann aber die Serie mit drei Siegen in Folge zum Meistertitel. Nur vier Tage danach misst der Sportchef die Kabine aus.

Denn die Planungen für die Swiss-League-Saison gehen nahtlos weiter. Parallel zur laufenden Saison haben die Verantwortlichen bereits vieles aufgegleist. Das Projekt Aufstieg läuft schon seit drei Jahren. Schäublin, der gleichzeitig Leiter der Geschäftsstelle ist, und Daniel Schnellmann, CEO und Präsident, sind die Antreiber.

2020 wurde der erfahrene Trainer Christian Weber (58) ins Boot geholt, dessen Vertrag sich nun mit dem Aufstieg automatisch um eine Saison verlängert hat. Schäublin, der mit Basel schon als Spieler zweimal aufgestiegen ist (2003, 2005), will Kontinuität.

Partnerteam vom SCB

So hat rund 70 Prozent der Mannschaft bereits einen Vorvertrag gehabt für die Swiss League. «Aktuell sind wir auf der Suche nach weiteren Verstärkungen.» Anfragen von Spielern bekamen sie genug. «Zum Glück ist Basel vom Standort her nicht die schlechteste Adresse der Swiss League. Jetzt müssen wir noch eruieren, wer passt. Und zahlbar ist.»

Bis Anfang Mai will er das Gros des Teams zusammenhaben, bei den Ausländern sei er noch nicht so unter Zugzwang. Weiter muss in diesen Wochen mit dem SCB, dem neuen NL-Partnerteam, besprochen werden, welche Talente in Basel gefördert werden.

Zudem müssen mit der Stadt Basel, der Eigentümerin der St.-Jakob-Arena, über zusätzliche Räumlichkeiten gesprochen, die Infrastruktur der SL-Regularien angepasst (Hintertorkamera) und noch viel Administratives erledigt werden. Vier Monate gibt sich Schäublin dafür Zeit – erst im Juli hat er die ersten Ferien gebucht nach dieser Highlight-Saison.

Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
18
26
38
2
EHC Basel
EHC Basel
18
24
38
3
HC Thurgau
HC Thurgau
18
20
37
4
HC Sierre
HC Sierre
18
18
34
5
EHC Visp
EHC Visp
18
10
31
6
GCK Lions
GCK Lions
18
-9
25
7
EHC Winterthur
EHC Winterthur
18
-10
25
8
EHC Olten
EHC Olten
18
-20
19
9
EHC Chur
EHC Chur
18
-25
16
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
18
-34
7
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