Die Halbfinal-Serie ist lanciert. Aufstiegsfavorit und Quali-Sieger Kloten verliert das erste Spiel zu Hause gegen Thurgau (2:3 n.V.). Dabei sieht Goalie Sandro Zurkirchen beim entscheidenden Treffer in der 70. Minute ganz schlecht aus. Der Schwyzer will sich im Powerplay einen Flatterschuss von Adam Rundqvist schnappen. Doch die Scheibe gleitet ihm über den Fanghandschuh. Verzweifelt versucht der 32-Jährige noch zu retten, was nicht mehr zu retten ist, und hechtet nach dem Puck, der über die Linie kullert.
Ein Schock für die 5300 Fans und eine bittere Pille für Kloten und den langjährigen NL-Goalie (Zug, Ambri, Lausanne, Lugano und diese Saison leihweise bei Servette), der im Sommer zu den Zürcher Unterländern gestossen war.
Was die Szene besonders brisant macht: Kloten hatte sich im Hinblick auf die Playoffs für eine Goalie-Rochade entschieden. Dominic Nyffeler liess man nach Genf ziehen, wo er schon in der Quali ausgeholfen und überzeugt hatte, weil man ihm nicht mehr traute, nachdem er für nächste Saison beim Aufstiegskonkurrenten und möglichen Finalgegner Olten (3:1 gegen La Chaux-de-Fonds) unterschrieben hatte. Natürlich nur, weil man sich die Dienste von Tim Wolf von Ajoie, für den die Saison sonst zu Ende gewesen wäre, hatte sichern können.
Wolf weiss, wie man aufsteigt
Sportchef Patrik Bärtschi hatte sich Wolfs B-Lizenz bereits unter den Nagel gerissen, bevor dessen Vertragsverlängerung bei Ajoie bekannt gegeben wurde. Somit hielt er sich ans Gentlemen's Agreement unter den Swiss-League-Klubs, welches nur Verstärkungen durch NL-Spieler, die noch keinen Vertrag für nächste Saison haben, erlaubt.
Der 30-jährige Wolf hatte im letzten Frühling mit seinen Paraden für die Jurassier die Klotener Aufstiegsträume platzen lassen. Doch sein Zuzug scheint nicht eben Balsam für die Nerven von Zurkirchen zu sein. Schon im Viertelfinal gegen die GCK Lions konnte der Routinier nicht restlos überzeugen, sich aber zuletzt steigern.
Die Frage ist nun, wie lange Trainer Jeff Tomlinson Zurkirchen die Stange hält. Oder lässt er Wolf, der neben dem Aufstieg auch den Cupsieg auf der Visitenkarte hat, bald ran? Fehler in der Goalie-Frage könnten das Aufstiegsrennen entscheiden, zumal schon die gut organisierten Thurgauer mit Kloten-Leihgabe Luis Janett (21) im Tor (52 Paraden) ein zäher Gegner sind.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Basel | 31 | 47 | 71 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 31 | 54 | 70 | |
3 | HC Thurgau | 31 | 35 | 65 | |
4 | EHC Visp | 32 | 6 | 52 | |
5 | HC Sierre | 32 | 11 | 48 | |
6 | EHC Olten | 32 | -14 | 42 | |
7 | GCK Lions | 32 | -18 | 40 | |
8 | EHC Chur | 32 | -39 | 36 | |
9 | EHC Winterthur | 31 | -28 | 33 | |
10 | Bellinzona Snakes | 32 | -54 | 17 |