Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich
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HCD-Coach tobt:Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich

Trinkflaschen-Eklat in Davos
Ein Wutausbruch mit Folgen

Eine Strafe zwei Minuten vor Schluss, ein Gegentreffer auf den letzten Drücker, ein Trainer, der Trinkflaschen aufs Eis wirft. Die Emotionen kochen über im zweiten Halbfinal-Duell zwischen Davos und Zug.
Publiziert: 11.04.2022 um 09:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2022 um 18:41 Uhr
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Auf 180 nach dem späten Zuger Siegtreffer: HCD-Trainer Christian Wohlwend.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Die Davoser halten das 1:1 und stehen kurz vor der ersten Verlängerung. Bis Schiedsrichter Daniel Stricker eine Strafe pfeift: HCD-Verteidiger Jesse Zgraggen stochert noch bei EVZ-Goalie Leonardo Genoni nach, als das Spiel schon unterbrochen ist. Das geschieht eine Minute und 55 Sekunden vor Schluss.

Schon da gehen die Emotionen hoch bei Zgraggen und auf der HCD-Spielerbank. Und es kommt noch schlimmer für die Davoser: 15 Sekunden vor der Sirene fällt der Zuger Siegtreffer im Powerplay. Da gibts für HCD-Trainer Christian Wohlwend kein Halten mehr. Er wirft nicht eine, nicht zwei, sondern gleich drei Trinkflaschen nacheinander aufs Eis Richtung der Schiedsrichter, die auf der gegenüberliegenden Seite stehen.

Wutentbrannt stampft er Richtung Garderobe, eine Spieldauer-Disziplinarstrafe hat er dafür ohnehin kassiert. Bleibt es dabei? Oder reagiert die Liga? Basel-Aufstiegstrainer und SRF-Experte Christian Weber sagt am TV: «Das ist nicht die richtige Reaktion, auch für die Mannschaft nicht. Da muss man sich im Griff haben. Ich nehme an, dass er gesperrt wird.»

Ob es so weit kommt, ist fraglich. Aber die National League hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines ordentlichen Verfahrens gegen Wohlwend «wegen einer mutmasslichen Verletzung der Verhaltensgrundsätze gemäss Rechtspflege-Reglement» gestellt. Der HCD-Coach will sich nicht zum Vorfall äussern.

Frust und Enttäuschung sitzen tief

Und Weber betont dann aber noch, dass es sich um eine brutal hart gepfiffene Strafe handelt. «Das hat man schon x-mal gesehen in der Saison und da gab es keine zwei Minuten. Doch der Schiri pfeift, das hat die Davoser den Sieg gekostet.»

Frust und Enttäuschung sitzen tief bei den Bündnern, die nun 0:2 zurückliegen in dieser Serie gegen den Meister. Auch HCD-Stürmer und Torschütze Enzo Corvi äussert sich nach der Niederlage: «Es ist bitter, dass eine so kleinliche Strafe zwei Minuten vor Schluss gepfiffen wird. Das pfeift man in einem Playoff-Halbfinal nicht.» Er fordert mehr Fingerspitzengefühl. Beim zweiten Auftritt sieht Corvi Verbesserungen bei seinem Team, das Zuger Rushes unterbinden konnte. Aber im Powerplay habe man keine Lösung gefunden.

Auf SRF zum Flaschenwurf seines Trainers gefragt, antwortet Corvi: «Nein, da habe ich kein Verständnis. Aber Wolwo ist ein emotionaler Mensch, wenn es ihm aushängt, hängt es ihm aus. Niemand nimmt ihm das böse, das waren einfach seine Emotionen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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