Ein solches Datum vergisst man nicht. Am 24. Oktober 2019 hat Jeff Tomlinson eine Niere seines Bruders Darryl und damit ein neues Leben geschenkt bekommen. Der Jahrestag ist also nicht mehr weit. Der SCRJ-Trainer wird ihn zwar nicht feiern. «Aber ich werde sicher an die schwierigen Zeiten zuvor zurückdenken und schätzen, wie gut es mir heute geht.» Trotz der aktuell aussergewöhnlichen Pandemie-Umstände.
Tomlinson ist als Organspende-Empfänger ein Risikopatient, weil sein Immunsystem noch immer runtergefahren ist. Eishockey in der Corona-Krise – für den 50-Jährigen also eine doppelte Herausforderung. Vor allem nach dem Start des normalen Teamtrainings auf dem Eis Anfang August. «In den ersten paar Wochen war ich ehrlich gesagt etwas überfordert», gesteht der Kanadier. Er stellte sich unzählige Fragen. «Kann ich einem Spieler die Hand geben? Nur mit der Faust grüssen? Die Maske auch mal abnehmen? Ich wusste nicht, wie ich mit alledem umgehen soll.»
SCRJ-Trainer in Erklärungsnot
Tomlinson war mit komischen Situationen konfrontiert. Dem Versuch, im Trainerbüro den nötigen Abstand einzuhalten. Dem Testspiel gegen die ZSC Lions, bei dem sogar die Spieler ein Drittel lang eine Maske tragen mussten. Die grösste Herausforderung sei aber eine andere gewesen: «Wie ich den Spielern erklären kann, dass man sich manchmal im Supermarkt ohne Maske mit Fremden an den Gemüsestand drängt, gleichzeitig aber in unserer Garderobe nur jeden zweiten Platz belegen kann.» Denn im Kanton St. Gallen, zu dem Rapperswil-Jona gehört, herrscht (noch) keine Maskenpflicht in den Läden.
Mittlerweile hat sich der langjährige Lakers-Coach damit arrangiert. Die Schutzmassnahmen sind klar. Bis die Spieler und Coaches aufs Eis gehen, wird in der Garderobe eine Maske getragen. Die Kabine musste entsprechend in andere Räume vergrössert werden, damit der Abstand eingehalten werden kann. Einzig in den Pausen eines Spiels rückt die Mannschaft zusammen, wenn Tomlinson zu ihr spricht. «Aber dann ziehen wir alle eine Maske an.»
Aufgrund seines Schicksals sind die Spieler sensibilisiert. Tomlinson aber achtet trotzdem konsequent auf genügend Abstand, nicht nur in der Garderobe. Für seinen Schutz sind laut seiner behandelnden Ärztin ohnehin die Hygiene-Massnahmen wichtiger. Sie sagt ihm aber auch, dass er nicht permanent Angst vor dem Virus haben soll. «Ich wasche mir dennoch ständig die Hände und versuche, mir nicht ins Gesicht zu fassen.» Desinfektionsmittel und Masken hat er immer und überall dabei. «Wenn das alles nötig ist, damit wir spielen und arbeiten können, ist das ein kleiner Preis, den wir bezahlen.»
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 20 | -7 | 28 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | HC Lugano | 18 | -10 | 25 | |
11 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |