Ambri-Präsident Lombardi verteidigt Verpflichtung von Formenton
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«War ein berechnetes Risiko»:Ambri-Präsident verteidigt Formenton-Verpflichtung

Zum Fall Formenton
Ambri ist ein hundskommuner Hockeyklub

Ambri hat nichts Verbotenes gemacht, als es Alex Formenton verpflichtete, der des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wird. Aber es hat gezeigt, dass es sich längst von Kult und Mythos entfernt hat, schreibt Blick-Sportchef Emanuel Gisi.
Publiziert: 05.02.2024 um 21:43 Uhr
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Alex Formenton (l.) spielte ab Dezember 2022 für Ambri.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
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Emanuel GisiSportchef

Wenn der Amerikaner auf etwas wartet, das unweigerlich passieren wird, dann sagt er: «I’m waiting for the other shoe to drop» (In hölzernem Deutsch etwa: «Ich warte, dass der andere Schuh herunterfällt.»). In den letzten Wochen konnte man darauf warten, dass im Fall Formenton der zweite Schuh aufklatschen würde. Schon länger zeichnete sich ab, dass der Ambri-Kanadier in seiner Heimat vor Gericht landen würde.

Man habe keinen Grund, an Formentons Unschuld zu zweifeln, hiess es bei Ambri, als man ihn im Dezember 2022 verpflichtete. Dass die notorisch erfolglosen Ottawa Senators trotz ansprechender Saison 2021/2022 (18 NHL-Tore) dankend auf Formentons Dienste verzichteten, sah man in der Leventina als Chance. Selbstverständlich würde man sofort handeln, wenn sich zeigen würde, dass da noch mehr auftauchen würde als die im ersten Verfahren hastig mit den Dollarmillionen des kanadischen Verbandes zum Verschwinden gebrachten Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, versicherte man bloss.

Das Erstaunen war gross. Ausgerechnet Ambri. Der sympathische Underdog-Klub aus der Leventina, der die Dinge ein bisschen anders macht als die Arrivierten, dieser Sehnsuchtsort der Hockeyromantiker, wurde zur neuen Heimat von Formenton. Aber wer weiss, dachte man sich: Vielleicht wissen die Ambri-Chefs ja mehr als der Rest der Hockeywelt.

Nun. Nein. Aber dafür wissen wir jetzt ein bisschen mehr. Die Wahrheit ist so ernüchternd wie einfach: Ambri ist einfach ein Hockeyklub wie jeder andere. Für ein bisschen Erfolg riskiert man viel. Und wenn es der gute Ruf ist. Da kann Präsident Filippo Lombardi trotzig das Gegenteil behaupten: Das Image ist ramponiert. Formenton ist weg, was der Prozess bringt, werden die nächsten Monate zeigen. Was er Ambri gebracht hat? Zwanzig Tore, eine Menge schlechte Presse, Tabellenplatz 10. Und er hinterlässt ein Loch: Die Leventiner brauchen in der entscheidenden Saisonphase einen Ersatz im Kampf um die Playoffs. Das nennt man dann wohl Karma.

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ZSC Lions
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EHC Kloten
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