Rappi: Ein Team, zwei Gesichter
Die haben doch eine Schraube locker in Rapperswil-Jona. Da spielen die Lakers unter der Woche in der Champions League gross auf, überfordern Mannheim mit Tempo-Hockey und ziehen in den Viertelfinal ein. Am Wochenende zeigen sie dann ihr anderes Gesicht. Im Liga-Betrieb reihen sie gegen Biel und Fribourg die nächsten Pleiten aneinander. Aus den letzten zehn NL-Spielen hat das Hedlund-Team nur einen Dreier geholt. Der Abstand auf die SCL Tigers und Play-In-Platz 10 beträgt bereits acht Punkte. Kloten sitzt den St. Gallern mit nur zwei Punkten Rückstand im Nacken.
Man fühlt sich an den seltsamen Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde erinnert. Im Gegensatz zur Novelle dürften die Lakers keinen Trank zu sich genommen haben, wie jenen, den Jekyll in den grausamen und bösen Hyde verwandelt. Doch auch beim SCRJ dürfte alles eine Frage des Kopfs sein. In der CHL ist man noch immer der Underdog, der nichts muss, aber alles kann. In der Liga steht man aber unter Druck. Der Anspruch ist trotz kleinem Budget nach den zuletzt wundersamen Plätzen 4 und 3 gestiegen.
Für Rappi scheint der Abstieg derzeit nicht weniger wahrscheinlich als der Champions-League-Sieg.
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Vogel als Warnung für Mitchell
Als man schon dachte, dass erstmals seit 2000 kein Trainer seinen Job vor der Jahreswende verlieren würde, knallte es am Sonntag vor einer Woche zu nachtschlafender Zeit in Kloten. Gerry Fleming (war er wirklich da?) wurde gefeuert. Jetzt leitet Sportchef Larry Mitchell das Team. Und: Die Zürcher holten trotzdem gegen Fribourg (5:3) und Davos (3:4 n.V.) vier wertvolle Punkte im Kampf um Platz 12, der einen stressfreien Frühling garantiert.
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Der Erfolg könnte für Mitchell mittelfristig problematisch werden. Ein Sportchef und Ex-Coach, den es an die Bande zieht, schwächt die Autorität von künftigen Trainern. So könnte es dem Deutsch-Kanadier ergehen wie zuletzt Heiko Vogel beim FC Basel, der inzwischen weder Trainer noch Sportchef ist.
Grosse Namen stehen schon Schlange
Im Norden Europas scharren Trainer mit grossem Palmarès mit den Hufen. Sie zieht es in die Schweiz, wo die Vermögensbildung nicht zu kurz kommt. Roger Rönnberg (52) vierfacher CHL-Sieger und zweifacher Schwedischer Meister, wird Frölunda nach elf Saisons verlassen. Jukka Jalonen (61), der Finnland dreimal zu WM- und 2022 zu Olympia-Gold führte, wäre wohl im Doppelamt zu haben, bevor er die «Lejonat» nach der WM verlassen wird. Kari Jalonen (63), der dem SCB die letzten beiden Titel bescherte, ist seit dem Out bei der tschechischen Nati auf Job-Suche. Auch Tommi Niemelä (40, Lahti) und Olli Jokinen (44, Mikkeli) schielen in die Schweiz. Offiziell ist nur Kloten – würde ein Jalonen zu den Fliegern passen? – auf Trainersuche. Im volatilen Schweizer Hockey kann sich das schnell ändern. Den wackligsten Job dürfte Petri Matikainen in Biel haben.
Biasca, der Joker der Woche
Die Ausfälle von Hofmann und Wingerli beim EVZ spülten Attilio Biasca (20) in die Sturmlinie mit den Ausländern O'Neill und Michaelis. Der ehemalige U20-Nati-Captain, der nach drei Jahren in Nordamerika zu seinem Stammklub zurückkehrte, bedankte sich bei Trainer Tangnes gegen Davos und Ajoie mit dem entscheidenden Tor. So macht man das.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |