Es ist eine bemerkenswert schlechte Bilanz, die der HC Davos gegen die ZSC Lions aufweist. Mit der Start-Niederlage im Playoff-Viertelfinal lautet sie: ein Sieg aus den letzten 18 Duellen gegen die Zürcher.
Bereits beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Rivalen in den Playoffs, im Final 2015, knabberten die Davoser an einer Serie von Negativ-Erlebnissen gegen die Lions. Inklusive der diskussionslosen 0:3-Niederlage zum Auftakt hatte der Rekordmeister neun der letzten Begegnungen gegen die Mannschaft von Marc Crawford verloren. Und doch war es das Team von Arno del Curto, das am Ende seinen 31. und bisher letzten Meistertitel feierte.
Wie schaffte es der HCD damals, seinen ZSC-Komplex in die Tonne zu hauen? Mit einem befreienden Knall. Die Wende begann im Spiel 2 der Serie in Davos, als die Bündner nach einem Tor von Chris Baltisberger 1:2 zurücklagen.
Grossmutter Baltisberger erkundigte sich besorgt
Bei nächster Gelegenheit schnappte sich Verteidiger Claude-Curdin Paschoud den Zürcher Stürmer und landete einige Geraden in dessen Gesicht. Mit geröteter Wange zog der Zürcher Vorkämpfer danach von dannen. Und weil sie in der Zeitung gelesen hatte, dass ihr Enkel verprügelt worden sei, erkundigte sich seine Grossmutter tags darauf besorgt bei Baltisberger.
Der Lions-Flügel liess sich zwar nicht einschüchtern, doch Paschouds Einlage befreite die Köpfe beim HCD vom ZSC-Komplex. Die Davoser drehten noch im Mitteldrittel die Partie, gewannen 5:2 und verloren nach einer heroischen Leistung von Goalie Leonardo Genoni in Game 3 (3:2 n.P.) kein Spiel mehr.
«Wir lagen mit 1:2 zurück und brachten bis dahin spielerisch nicht viel zustande. Ich versuchte, etwas zu unternehmen und Emotionen zu schüren. Ein Boxkampf ist dazu ein gutes Mittel», sagte Paschoud. Der 28-jährige Verteidiger ist beim HCD immer noch dabei. Ebenso Baltisberger (31). Am Mittwoch war er mit einem Tor und zwei Assists der Matchwinner und lieferte sich mit Enzo Corvi einen herzhaften Kampf.
Darüber, ob sich der ZSC mit 17 Siegen aus 18 Spielen in den Köpfen der Davoser eingenistet hat, mag sich Baltisberger nicht den Kopf zerbrechen. «Wir überlegen uns nicht, was die anderen denken. Wichtig ist, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |