Darum wird nicht abgepfiffen, wenn das Tor verschoben ist
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Schiri-Experte erklärt:Darum wird nicht abgepfiffen, wenn das Tor verschoben ist

Pfiffe wegen verschobenem Tor
Kuriose Regel sorgt bei Rappi gegen Zug für Verwirrung

«Clever», attestiert MySports-Experte und Ex-Schiri Tobias Wehrli. Der EVZ ersetzt Goalie Genoni durch einen Feldspieler, als dessen Tor verschoben ist – das Spiel aber aufgrund der Regel 63.4 nicht unterbrochen wird.
Publiziert: 16.03.2023 um 17:14 Uhr
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Lakers-Stürmer Dominic Lammer (r.) schob EVZ-Verteidiger Christian Djoos ins Zuger Gehäuse, das deshalb verschoben wurde.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Ein Grossteil der Lakers-Fans protestiert lautstark. Zahlreiche Hände werden verworfen, gefolgt von einem Pfeifkonzert. Was ist passiert? Es läuft die 30. Spielminute des ersten Viertelfinal-Duells zwischen Rappi und Zug. EVZ-Verteidiger Christian Djoos versucht, Dominic Lammer auszubremsen. Der SCRJ-Stürmer stösst den Schweden in die Torumrandung, das Gehäuse wird dabei verschoben.

Doch keiner der Schiedsrichter pfeift zum Erstaunen der Zuschauer ab. Im Gegenteil: Aktiv lassen sie das Spiel weiterlaufen, weil die Zuger in Puckbesitz sind. Goalie Leonardo Genoni fährt sofort zur Spielerbank und macht einem zusätzlichen Feldspieler Platz. Das ist ein gewiefter Schachzug: Der EVZ kann keinen Gegentreffer kassieren (auch kein Eigentor), einerseits, weil das Tor ja verschoben ist, andererseits, weil sofort abgepfiffen würde, wenn ein Laker an die Scheibe käme.

Regel kommt selten zur Anwendung

So nehmen die Zuger zu sechst einige Male Anlauf, aber es passiert nichts. Zu dieser kuriosen Szene kommt es aufgrund der Regel 63.4 namens «Verzögerter Pfiff». Ausschlaggebend ist vor allem, dass das Gehäuse durch einen angreifenden und nicht durch einen eigenen Spieler verschoben wird. Diese Regel besteht zwar schon einige Jahre, kommt aber äusserst selten zur Anwendung, weil sonst meistens eigene Verteidiger oder der Torhüter dafür verantwortlich sind.

Der Vorfall vom Mittwoch in Rappi ist jedoch der zweite innert weniger Tage. Auch am Samstag in Bern im letzten Pre-Playoff-Spiel gegen Kloten kommts zur gleichen Szene. Mit dem einzigen Unterschied, dass der EVZ im Gegensatz zum SCB den Kniff versucht, den Goalie durch einen Feldspieler zu ersetzen und mit einem Mann mehr ein Tor zu erzielen. «So clever», attestiert der zugeschaltete MySports-Experte und Ex-Schiedsrichter Tobias Wehrli.

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4:11
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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
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28
31
58
3
HC Davos
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32
25
58
4
SC Bern
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31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
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30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
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31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
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31
-12
39
12
Genève-Servette HC
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28
-3
36
13
HC Lugano
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30
-23
36
14
HC Ajoie
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30
-44
26
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