Ambri
Wie die das machen? Sportchef Duca findet mit chirurgischer Präzision die richtigen Leute und Trainer Cereda setzt diese Leute dann so ein, dass in der Quersumme das bestmögliche Ergebnis rauskommt. Sagt sich leicht, ist aber ein Tanz auf der Rasierklinge. Das sollten sich die Fans zwischendurch auch in Erinnerung rufen.
Fribourg
Letzte Saison scheiterte Fribourg noch in den Pre-Playoffs an Lugano. Jetzt schaut das Dubé-Team die Liga von ganz oben an – trotz zuletzt drei Niederlagen. Die Balance im Team stimmt, die Hütte immer voll, die Stimmung prächtig. Gottéron, was will man mehr? Etwa den ersten Titel?
SCL Tigers
Trainer Paterlini und Sportchef Müller haben aus einer Wohlfühloase ohne Leistungskultur in erstaunlich kurzer Zeit wieder eine ernstzunehmende Organisation mit Ausstrahlung gemacht. In der sich inzwischen sogar Juwelen wie Zanetti oder inskünftig Fahrni zwecks Weiterentwicklung einfinden.
Zug
Die Zusatzbelastung der Champions Hockey League ist passé, das volle Potenzial fliesst in die Meisterschaft. Die Zuger Tor-Maschinerie läuft wieder wie geschmiert – trotz schlechtem Powerplay. Der Ausfall von Leitwolf Kovar wurde zuletzt bestens kompensiert. Die Balance im Team leidet selbst bei wechselnden Linienzusammensetzungen nicht.
ZSC Lions
Nach Jahren des Knorzens spielt das Luxus-Team wieder seine Klasse aus. Wenn es auf die Tube drückt, kann es jeden Gegner überfordern. Mit den neuen Ausländern Frödén, Balcers und Grant hatte Sportchef Leuenberger ein gutes Händchen. Nur: Gemessen werden die Lions daran, ob sie erstmals seit 2018 «We Are the Champions» singen dürfen.
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Bern
Trainer Tapola hat etwas geschafft, was seine Vorgänger seit dem letzten Titel 2019 vergeblich versucht haben: Der SCB hat wieder ein Gesicht. Die Spielweise trägt bereits die Handschrift des finnischen Erfolgscoachs, die Defensive ist stabil, Goalie Reideborn ein Rückhalt, und im Verein herrscht so etwas wie Ruhe.
Ajoie
Die Jurassier sind zwar (wie erwartet) noch immer Tabellenletzter, haben aber zuletzt sechsmal in Folge gepunktet. Trainer Wohlwend hat dem Team ein taugliches (Defensiv-)System verabreicht, mit dem gestiegenen Selbstvertrauen und den neu dazu gekommenen Timashov und Sopa passt inzwischen auch der offensive Output.
Lugano
Lugano als konstant (gut) zu bezeichnen, wäre eine Propagandalüge. Aber Gianinazzi hat es geschafft, ohne Eingriff von aussen eine grössere Krise zu bewältigen und die jüngste Krise nach einem Zwischenhoch auf drei Spiele zu beschränken. Nächste Aufgabe: der Exorzismus der Launenhaftigkeit.
Lausanne
Vor Jahresfrist wäre der LHC in dieser Rubrik abgeschlagen Letzter gewesen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis befand sich da noch in einem desolaten Bereich. Teuer ist Lausannes Equipe zwar weiterhin, aber mit etwas mehr Ruhe und Konstanz in der Garderobe wird inzwischen auch mehr geboten. Nicht immer, aber immer öfter.
Davos
Man sieht eine Amplitudenmannschaft am Werk, die ihre Ausschläge wohl selbst nicht versteht: Siege in Zürich und Genf werden durch glatte Niederlagen gegen Ajoie relativiert. Allerdings: Holden hat das defensive Fundament stabilisiert (hinter Zürich und Zug die wenigsten Gegentore) – ein Grund für Optimismus.
Servette
Die Genfer Meister hängen noch in den Seilen. Obwohl die abgewanderten Leistungsträger Omark und Tömmernes ersetzt wurden und das Gros des Titel-Teams zusammengeblieben ist, spielt Servette nicht mehr so sexy. Die einst heisse Offensive ist ineffizient, die Defensive nicht sattelfest. Und Mayers Gegentore-Schnitt von 3,4 ist da auch keine Hilfe.
Kloten
Der rauschende Derby-Sieg vom letzten Freitag hat die Stimmung in der Flughafenstadt ein wenig aufgehellt. Ansonsten wäre jetzt wohl die Diskussion, ob Sportchef Mitchell und sein Trainer Fleming wissen, was sie tun, aufgeflammt. Auch weil das ausländische Personal (Metsola, Ang, Aaltonen und Ojamäki) das geforderte Rendement nicht erreicht.
SCRJ Lakers
Rappi hat sich mit einem dritten Platz letzte sowie einem Vierten vorletzte Saison als Spitzenteam etabliert. Doch der Honeymoon scheint vorbei. Die Niederlagen gegen Kloten, Langnau und Ajoie haben zuletzt defensive Mängel aufgedeckt. Ihre Systemtreue ist verloren gegangen. Hinzu kommt, dass einst verlässliche Torschützen nicht auf Touren kommen.
Biel
Kaum sind die Seeländer als Playoff-Finalist in neue Sphären eines Spitzenteams vorgerückt, werden sie diesen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Neuer Trainer, neues System, viele Verletzte, viele Formschwankungen – und dann auch noch der immer konkreter werdende Ausverkauf. Das sind zu viele Baustellen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 17 | 22 | 39 | |
2 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
3 | Lausanne HC | 19 | 10 | 37 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |