Damien Brunner bleibt der Unvollendete. Einer der besten Schweizer Stürmer, welche die Liga je gesehen hat, steht immer noch ohne Meistertitel da. «Das wurmt mich und wird mir auch immer vorgeworfen», sagte er vor dem Final gegen Servette. «Deshalb ist es natürlich das grosse Ziel, diesen jetzt zu holen. Es ist wunderschön, dass ich mit 37 nochmals die Chance erhalte.»
Umso bitterer ist es, dass der Zürcher in der Finalissima passen muss. Bereits im sechsten Spiel musste er im Mitteldrittel wegen Rückenschmerzen aufgeben. In Genf macht er dann am letzten Donnerstag das Warm-up, doch es geht nicht. Brunner verpasst das Rendez-vous um den Titel. Statt auf dem Eis steht der ehemalige NHL-Stürmer, der im Final drei Tore erzielt hat, vor einem Bildschirm im Gang, als es in der Les-Vernets-Halle losgeht.
Das Spiel könnte kaum schlechter für Seeländer beginnen. Nach vier Minuten läuft Sami Vatanen übers ganze Feld und schiesst Servette in Führung.
Zu viel für Brunner, den MySports für den emotionalen 33-minütigen Biel-Dok «Ici c'est Bienne – eine Bieler Heldenreise», der heute Abend (MySports Eins, 20.15 Uhr) erstmals ausgestrahlt wird, verkabelt und mit einem Mikrofon ausgerüstet hat. Er hält es nicht mehr aus. Während die veraltete Halle zum Tollhaus wird, geht Brunner raus und legt sich auf den Parkplatz vor dem Stadion. Er ist ganz allein. Am Boden zerstört.
«Ich weiss gar nicht, was ich denken soll»
Er schaut ein wenig auf sein Handy. Dann hört er den Jubel von drinnen. Vatanen hat wieder zugeschlagen. 2:0 für Servette. Brunner seufzt und flucht leise. Dann legt er sich auf den Rücken. «Das ist richtig bitter», sagt er und atmet tief durch. «Ich habe so viele Sachen im Kopf. Ich weiss gar nicht, was ich denken soll.»
Als die erste Pause endet, rappelt er sich auf und geht ins Stadion. Auf dem Weg zur Bank fragt ihn Servette-Assistenzcoach Rikard Franzen nach dem Befinden. «Mein Rücken ist kaputt. Ich kann mich nicht richtig bewegen.»
Das Spiel geht weiter. Brunner versucht hinter der Bank, seine Teamkollegen aufzumuntern und zu helfen, wo er kann, organisiert eine Schmerztablette für Luca Hischier oder fordert die Schiedsrichter lautstark auf, eine Strafe zu pfeifen. Es hilft nichts. Servette gewinnt 4:1 und ist erstmals Meister. Den Bielern ist die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Brunner trocknet sich die Augen. Er umarmt den erneut an Krebs erkrankten Antti Törmänen.
Wieder nichts mit dem Titel. Doch wie hatte der Goalgetter schon vor der Finalserie gesagt? «Klar will ich es unbedingt, aber meine Karriere definiert sich für mich nicht darüber, ob ich es schaffe.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |