«Am Freitagmorgen geht es mit Chemo weiter»
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Biel-Coach Törmänens Kampf:«Am Freitagmorgen geht es mit der Chemo weiter»

Jetzt spricht Antti Törmänen
«Ich muss dem Krebs mitteilen, dass er mich nicht mehr besuchen soll»

Nachdem er seine neuerliche Krebserkrankung öffentlich gemacht hatte, gab Antti Törmänen (52) keine Interviews. Doch nach dem verlorenen Playoff-Final sprach der Biel-Trainer über die letzten Wochen und die harte Zeit, die ihn erwartet.
Publiziert: 28.04.2023 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2023 um 11:27 Uhr
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Antti Törmänen befindet sich seit drei Wochen in Chemotherapie.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Antti Törmänen befindet sich seit drei Wochen in Chemotherapie.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Blick: Antti Törmänen, wie geht es Ihnen?
Antti Törmanen: Ich bin einerseits enttäuscht, weil auch wir diejenigen sein könnten, die nun am Feiern sind. Es hat wenig gefehlt. Andererseits bin ich auch sehr stolz, dass wir es bis hierhin geschafft haben, bis zu einem siebten Finalspiel.

Was hat am Ende den Unterschied ausgemacht?
In diesem letzten Spiel waren die Schlüsselspieler von Servette eine Spur besser als unsere Schlüsselspieler. Und das erste Gegentor haben wir zu einfach hergeschenkt.

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Biel-Coach Törmänens Kampf:«Am Freitagmorgen geht es mit der Chemo weiter»

Wie haben Sie persönlich es geschafft, trotz des neuerlichen Krebsbefundes diese intensive Playoff-Phase durchzustehen?
Ich habe so viel Support durch meinen Staff und die Spieler erhalten. Es war mir nicht möglich, immer beim Team zu sein, weil ich meine Behandlungstage hatte. Aber ich hatte stets die volle Unterstützung von der ganzen Organisation – es war unglaublich! Sportchef Martin Steinegger hat einen grossartigen Job gemacht, als er mich an der Bande vertreten musste und auch auf die Spieler hatten meine Absenzen keinen negativen Einfluss. Nie hat sich irgendjemand beklagt. Dass ich mit solchen Charakteren zusammenarbeiten darf, macht mich sehr stolz.

Aber wo haben Sie die Energie hergenommen?
Von der Mannschaft. Sie hat mir immer wieder geholfen, mich vom Gedanken zu befreien, dass ich schwer krank bin. Das ist mein Weg der Verarbeitung und deshalb ist es für mich immer ein glücklicher Moment, wenn ich hier sein kann.

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Genf-Servette – EHC Biel 4:1:Vatanens Traum-Solo lanciert Genfer Meisterfeier

Wie emotional waren die vergangenen Wochen für Sie?
Sie waren sehr speziell und zwischendurch war ich auch traurig. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch dafür entschuldigen, dass ich in dieser Zeit keine Interviews gegeben habe, denn eigentlich gehört dies auch zu den Aufgaben eines Trainers. Doch ich musste mich da ein wenig schützen.

Es gab sehr viele emotionale Botschaften von anderen Coaches, Spielern und Fans. Haben Sie all dies wahrgenommen?
Ja, natürlich, das hat mich unheimlich gefreut und auch berührt. Es bin ja nicht nur ich – jedes Mal, wenn ich zur Behandlung im Spital bin, sehe ich viele Leute, die leiden. Ich hoffe, dass ich mit meinem Beispiel zeigen kann, dass man kämpfen muss und niemals aufgeben darf, wenn man Krebs oder eine andere schlimme Krankheit hat.

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«In die Heimat zu gehen ist momentan nicht möglich.»
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Oft sah man Sie an der Bande lächeln. Es sah so aus, als ob Sie diese Playoffs wirklich geniessen würden.
Ja, das ist so. Eishockey und Sport generell geben den Menschen viele Emotionen, bei denen sie ihre Sorgen, die sie daheim, bei der Arbeit oder wo auch immer haben, für einige Momente vergessen können. Und natürlich geniesse ich es sehr, wenn ich da ein Teil davon sein kann.

Wird es für Sie aufgrund Ihrer gesundheitlichen Situation möglich sein, nächste Saison der Trainer von Biel zu sein?
Darüber haben wir bis jetzt noch nicht gesprochen und ich habe mir auch nicht zu viele Gedanken darüber gemacht. Für mich startet nun ein grosser Wettkampf, aus dem ich unbedingt als Gewinner hervorgehen will. Ich muss dem Krebs mitteilen, dass er mich nicht mehr besuchen soll und dass ich keine solchen Besucher in meinem Körper mehr möchte.

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Was haben Sie in den nächsten Wochen vor? Ist es für Sie möglich, in Ihre Heimat Finnland zu gehen?
Nein, das ist nicht möglich und wenn, dann nur kurz mal für zwei Wochen. Ich bin in Behandlung, wir stecken mitten in der Chemotherapie. Vor drei Wochen haben wir angefangen und sie wird noch längere Zeit andauern. Am Freitagmorgen ist der nächste Termin in Lausanne.

Ist es für Sie noch schwieriger, da Sie schon mal Krebs hatten, oder macht es diese Erfahrung ein klein wenig einfacher?
Das kann ich nicht sagen. Auf der einen Seite ist es einfacher, weil ich weiss, was mich erwartet. Aber auf der anderen Seite ist es auch schwieriger, weil ich weiss, was mich erwartet. Ein Kampf wird es so oder so.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
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