Sébastien Reuille (42) erarbeitete sich als Spieler beim HC Lugano den Status eines Publikumslieblings. Als er vor fünf Jahren seine Profieishockey-Karriere beendete, wurde er nochmals heftig abgefeiert. Nun versucht der im Tessin heimisch gewordene, charmante Waadtländer sich seine Beliebtheit in einem ganz anderen Bereich zu Nutzen zu machen. Der ehemalige Stürmer-Star figuriert auf der Liste der FDP für die am 14. April stattfindenden Gemeinderatswahlen der Stadt Lugano. Wie übrigens auch Luganos COO und Ex-Nati-Stürmer Jean-Jacques Aeschlimann (56).
«Mein Chef hat mich dazu animiert und für mich ist es eine gute, neue Erfahrung, die mich weiterbringt», begründet der in der Immobilien-Branche tätige Reuille seinen politischen Ehrgeiz. Bis vor einem Jahr war er als Sportchef und zuvor auch Assistenztrainer der Ticino Rockets in Biasca noch stark im Eishockey engagiert. Doch als diese zu den Bellinzona Rockets umgewandelt wurden, trat er ab und fokussierte sich auf seine zuvor schon eingeläutete berufliche Karriere in der Privatwirtschaft. «Ohne das Hockey wurde der Platz für etwas anderes frei und so ergab sich nun diese Kandidatur.»
Mitten im Wahlkampf
Ein politisches Interesse habe er schon immer gehabt und dieses auch an Abstimmungen oder Wahlen kundgetan. «Nun selbst ein Teil davon zu sein, ist sehr spannend – ich lerne viele interessante Leute kennen», sagt der sich aktuell in der Endphase des Wahlkampfes befindende Politik-Rookie. Seine Chancen werden aufgrund seines Bekanntheitsgrades als intakt eingestuft.
Reuille und Aeschlimann sind nicht die ersten Ex-Hockeyspieler, die sich in der Politik versuchen. Der bekannteste unter ihnen ist der 2020 verstorbene Ex-Spieler, Nati-Coach und ZSC-Sportchef Simon Schenk (†73), der für die SVP 17 Jahre im Nationalrat sass. Auf die Frage, ob er sich vorstellen kann, dereinst ebenfalls für den Nationalrat zu kandidieren, sagt Reuille: «Im Moment ist das nicht unbedingt das Ziel, aber wir werden sehen, was noch kommt. Letztlich stellt sich auch die Frage, wie viel Zeit man bereit ist, in die Politik zu investieren.»
Ein Bein im Hockey behalten
Besonders einbringen möchte sich Reuille für die Jugend, die im Tessin seiner Meinung nach zu wenig Entfaltungsmöglichkeiten erhalte. Aber auch das Verkehrskonzept im Kanton, wo es dringend Handlungsbedarf gebe, und die Aktivitäten der Baukommission, interessieren ihn.
Dem Eishockey ist Reuille aber trotz seines Quereinstieges in die Politik nicht gänzlich verloren gegangen. Auf TeleTicino ist er bei Talk-Sendungen regelmässig als Experte zu Gast und sieht sich die Lugano-Spiele sowie die Highlights der anderen Partien jeweils an. «Ein Bein möchte ich schon gern im Hockey drin behalten, denn man weiss ja nie, was im Leben kommt.» Er selbst ist der beste Beweis dafür.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |