Verträge laufen aus
Der heisse Poker des SCB mit seinen Goalies

Der SCB hat mit dem Schweden Adam Reideborn und dem Schweizer Philip Wüthrich ein starkes Goalie-Duo. Doch hat dieses auch eine Zukunft in Bern?
Publiziert: 03.10.2024 um 08:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2024 um 13:17 Uhr
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Die Verträge des SCB-Goalie-Duos Adam Reideborn (links) und Philip Wüthrich laufen Ende Saison aus.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

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Der neue SCB-Sportchef Patrik Bärtschi hat ein brandheisses Dossier von seinem Vorgänger Andrew Ebbet geerbt: die Goalie-Frage. Denn die Verträge von Adam Reideborn (32) und Philip Wüthrich (26) laufen Ende Saison aus.

Verbrennt sich Bärtschi die Finger an diesem Dossier, könnte das schwerwiegende Folgen haben. Nicht jeder Klub hat so viel Glück wie der EHC Kloten, dem im Juni mit Ludovic Waeber ein Goalie von Format vor die Füsse fiel. Der Fribourger brach sein Nordamerika-Abenteuer ab und wollte nicht zurück zu den ZSC Lions, wo ihm der tschechische Meistergoalie Simon Hrubec vor der Nase stand.

Auch der SCB vertraut derzeit auf einen ausländischen Goalie. Reideborn ist wie im Vorjahr, als er dann in der zweiten Saisonhälfte nachliess, sehr gut gestartet. Mit dem Schweden im Tor punktete der SCB in allen fünf Spielen. Zuletzt reihte er Shutouts gegen Ambri und Ajoie aneinander. Der zweifache KHL-Champion mit ZSKA Moskau hat 95,6 Prozent aller Schüsse abgewehrt, nur Tigers-Keeper Stéphane Charlin (96,8 Prozent) hat einen besseren Wert unter den Goalies, die mehr als einmal zum Einsatz kamen.

Da die Berner derzeit auf den verletzten deutschen Stürmer Dominik Kahun verzichten müssen, braucht Trainer Jussi Tapola auch nicht auf den Ausländerpositionen zu rotieren, wie er es in dieser Saison geplant hatte. Wüthrich kam nur zweimal zum Einsatz. Und das Eigengewächs hat das Pech (Abwehrquote: 90,2 Prozent), dass er bei den Niederlagen in Kloten (1:2 n.P.) und in Lugano (4:6), als der SCB untypisch luftig verteidigte, im Tor stand.

Wüthrich lehnte ein Vertragsangebot ab

Wie soll es im SCB-Tor in Zukunft weitergehen? Der SCB machte Wüthrich im Sommer ein Angebot zur Vertragsverlängerung, erhielt aber einen Korb. «Wir sagten damals, dass wir das in der momentanen Situation nicht machen», sagt Wüthrichs Agent André Rufener. Während der Viertelfinal-Serie gegen Zug hatte er keine Freude an Tapola und dessen «Goalie-Bingo». Der Finne wechselte damals mehrfach zwischen Reideborn und Wüthrich hin und her. Im siebten Spiel (0:3) setzte er dann wieder auf den Schweden, nachdem der Berner davor mit einem Shutout geglänzt hatte.

Trotz guten Leistungen im Frühling konnte Wüthrich seinen Konkurrenten nicht verdrängen. Und Tapola, dessen Vertrag unlängst bis 2026 verlängert wurde, dürfte Reideborn weiterhin bevorzugen.

Klar scheint, dass Wüthrich nicht als Nummer 2 hinter einem Ausländer in Bern versauern will. Um ihn bemühen sich auch Ambri, wo man sich mit dem Finnen Janne Juvonen noch einen Ausländer im Tor leistet, und die SCL Tigers, die Charlin an Servette verlieren werden.

«Philip wird sicher einen guten Job haben»

«Wenn es so wie in den letzten Wochen läuft, ist das nicht nach unserem Gusto», sagt Rufener. «Es wird sich in den nächsten Wochen herauskristallisieren, wie es weitergeht. Es sind noch einige Plätze frei. Philip wird sicher einen guten Job haben.» Bärtschi hält sich in der Goalie-Frage bedeckt: «Es ist noch zu früh.»

Die Idee, künftig auf Schweizer Goalies zu setzen, wurde beim SCB schon intern diskutiert. Nur: Letzte Saison fiel Wüthrich wegen einer Daumenverletzung rund drei Monate aus. Und in der Vorbereitung zwang ihn eine Sprunggelenkverletzung zu einer Pause. Der SCB würde daher sicher einen zweiten Torhüter brauchen, der in der Liga und im Duell mit Wüthrich konkurrenzfähig ist.

Ein interessanter Name auf dem ansonsten ausgetrockneten Markt ist U20-Nati-Goalie Ewan Huet (19). Der Sohn von Stanley-Cup-Sieger und Meister-Goalie Cristobal Huet spielt derzeit bei den Regina Pats in der Junioren-Liga WHL. Zudem steht Andri Henauer (22), der derzeit bei Swiss-League-Leader Basel spielt, noch bis 2026 beim SCB unter Vertrag.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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