Tigers-Trainer Yves Sarault, der Jason O'Leary abgelöst hat, ist seit Mitte Januar im Amt und kannte nur Niederlagen. 14 in Serie waren es für das Team, sieben für ihn persönlich. Es muss zermürbend gewesen sein, Pleite um Pleite einzufahren. Vor der Olympia-Pause gingen die SCL Tigers zweimal gar mit 4:7 (Lugano) und 3:7 (Biel) unter.
Dann ein Lebenszeichen! Die Langnauer gewinnen gegen Leader Fribourg 4:2. Einen verdienten noch dazu. «Das macht mir am meisten Freude. Wir haben den Sieg nicht gestohlen», so Sarault, «wir haben vieles richtig gemacht, waren diszipliniert und haben mit vier Linien gespielt.»
Was haben die Langnauer in der Pause gemacht?
Und wie fühlt sich ein Sieg an? «Ich bin einfach nur glücklich über die Leistung. Den Stanley Cup haben wir aber nicht gewonnen», relativiert der Kanadier sogleich. Eine Kombination aus verschiedenen Aspekten habe zum Erfolg geführt. Die Rückkehr wichtiger Spieler (Topskorer Olofsson), die rund vierwöchige Matchpause, in der am Spiel gefeilt wurde. «Damit wir den Gegnern nicht mehr so viele Geschenke verteilen.»
Und vor allem die richtige Kommunikation erachtet der 49-Jährige als wichtiges Puzzleteil. Saraults Part dabei: «Ich habe versucht, positive Energie, Enthusiasmus und die richtige Einstellung ins Team zu bringen. Denn als Spieler habe ich mich schon durch viele Krisen gekämpft.» Dem Team hat er die Mitverantwortung eines jeden Spielers vor Augen geführt und auch an den Stolz appelliert. «Jetzt geht es noch darum, dass wir mit erhobenen Hauptes die Saison abschliessen, den Leuten in die Augen schauen und die Fans stolz machen können.»
Darf Sarault im Emmental bleiben?
Für den Ex-Stürmer Sarault ist es ein täglicher Prozess, bei dem Team und Trainer zusammenfinden. Dafür hat er in Langnau nur bedingt Zeit, sein Vertrag läuft bis Ende Saison. Doch er will Verbesserungen erarbeiten, die die Mannschaft in die nächste Saison mitnehmen kann. Damit sein Name als Trainer im Gedächtnis bleibt. Denn obwohl die SCL Tigers schon explizit mit einem Schweizer Coach für die Zukunft geliebäugelt haben, ist laut ihm auch Sarault selbst einer der möglichen Kandidaten.
Doch so weit denkt er noch nicht. Er verrät lieber noch das schönste Gefühl nach dem Sieg: «Endlich war wieder laute Musik zu hören aus der Garderobe.»
PS. Noch lauter dröhnte die Musik wohl aus Ajoies Kabine. Die Jurassier haben am Samstag ihre 19 (!) Spiele andauernde Rekord-Niederlagenserie beendet. Mit einem 3:1 gegen den ZSC.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |