Der EHC Kloten hat als Nachfolger des aus gesundheitlichen Gründen abtretenden Jeff Tomlinson (52) den Kanadier Gerry Fleming (55) verpflichtet. Das könnte passen, Fleming weiss genauso wie Tomlinson, wie man mit einem Aussenseiter die Grossen das Fürchten lehrt. Denn das Klotener Märchen gelang Fleming in dieser Saison in Deutschland mit den Löwen Frankfurt. Auch er sorgte mit einem Aufsteiger für Furore, indem er ihn bis die Pre-Playoffs führte.
Fleming ist in Montreal geboren und war als Spieler trotz seiner Körpergrösse von 1,96 m keine ganz grosse Nummer (11 NHL-Spiele, ansonsten AHL und ECHL), sondern ein gefürchteter Haudegen. Scherzhaft sagt Klotens Sportchef Larry Mitchell: «Kein Team wird in der nächsten Saison einen Trainer haben, der als Spieler härter als Fleming war.»
Mitchell bedient sich vor der Haustüre
Doch als Trainer steht Fleming im Ruf, komplett andere Wege einzuschlagen. Er habe zwar eine klare Linie, gilt aber zugleich als sehr kreativ und kommunikativ. Seit 1998 stand er in fast 1000 Partien als Headcoach und Assistent in Nordamerika an der Bande (ECHL und AHL). Ab 2018 war Fleming erstmals in Europa tätig, als Assistenztrainer der Eisbären Berlin. Dort wurde er 2021 an der Seite von Ex-ZSC-Trainer Serge Aubin Meister. Nach einem Jahr in Iowa (ECHL) kehrte er 2022 nach Deutschland zurück und führte Aufsteiger Frankfurt zu Höhenflügen.
Man kann Mitchell nun vorwerfen, dass seine erste Trainerwahl in Kloten nicht besonders fantasievoll ist. Der Deutsch-Kanadier hat sich in Deutschland bedient, wo er vor seinem Engagement im Zürcher Unterland während über 30 Jahren tätig war und dessen Markt er am besten kennt. Ein gutes Omen für Kloten ist aber: Auch Jeff Tomlinson kam 2015 aus Deutschland in die Schweiz. Zunächst wurde er bei den SCRJ Lakers zum Erfolgstrainer, dann in Kloten. Ob auch Gerry Fleming, der einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, hier derart grosse Spuren hinterlassen kann?
Obrist bleibt, acht Abgänge
Kloten hat zudem den Vertrag mit Stürmer Patrick Obrist (30) um eine Saison verlängert. Verabschiedet wurden beim Saisonabschlussfest am letzten Wochenende dagegen Flurin Randegger, Niki Altdorfer (beide Rücktritt), Jesper Peltonen, Arttu Routsalainen (beide Lugano), Martin Ness, Alexei Dostoinov und Éric Faille (alle Zukunft offen). Den Verein ebenfalls verlassen wird Jordan Schmaltz.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |