Strichkampf in der Endphase
Werden die Sorgenkinder zum Zünglein an der Waage?

Sieben Teams balgen sich in der National League um die letzten Plätze in den Top 6 und in den Play-In-Rängen 7 bis 10. Und alle haben Spieler, von denen sie sich mehr erhoffen.
Publiziert: 21.02.2024 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2024 um 07:38 Uhr
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Tigers-Captain Harri Pesonen machten seine Ladehemmungen mental zu schaffen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Nando Eggenberger (24, Ambri)

Erst zwei Jahre ist es her, seit der Churer die WM-Teilnahme erst beim letzten Cut verpasste. Seine Zeit kommt noch, dachte man. Das ist bisher nicht der Fall. Erst fiel der ehemalige U20-Nati-Captain, der voreilig mit Niederreiter verglichen wurde, bei den Lakers ausser Rang und Traktanden. Dann half ihm auch der Wechsel zu Ambri nicht auf die Sprünge.

Zuletzt sass er überzählig draussen oder bekam wenig Eiszeit. Seit 20 Partien hat er nicht mehr getroffen. Seine vier Tore schoss er in einem Zwischenhoch im November. Vielleicht ergibt sich nun eine Chance für den Flügel, sich in Szene zu setzen, da Pestoni und Zwerger ausfallen.

Harri Pesonen (35, SCL Tigers)

Der Finne war stets ein Torgarant. 21, 18, 21 und 20 Treffer schoss er für die Tigers. Doch in dieser Saison stockt die Produktion beim Captain. Der Olympiasieger und zweifache Weltmeister steht bei 8 Treffern.

Zwischenzeitlich blieb Pesonen, der sich zu Beginn der Saison mit Viren-Infektionen herumplagte, während 24 Spielen in Serie ohne Torerfolg. «Die Situation war extrem herausfordernd, vor allem in mentaler Hinsicht», sagte er der «Berner Zeitung». «Ich erhalte hier viel Verantwortung, viel Eiszeit, viel Vertrauen. Ergo muss ich Tore schiessen und vorbereiten. Ich setzte mich stark unter Druck, vielleicht zu stark.»

Jesper Olofsson (31, Biel)

Letzte Saison hatte der Schwede mit 24 Toren mit der H2O-Linie grossen Anteil an der märchenhaften Saison der Seeländer. Doch seither kann er nicht mehr auf Touren. Erst machten ihm die Ausfälle seiner Standardpartner Hofer und Haas zu schaffen, dann verbannte ihn der neue Trainer Matikainen mehrfach auf die Tribüne.

10 Tore (in 36 Spielen) hat der Goalgetter bisher auf dem Konto. Bei seinen letzten acht Spielen gelang ihm kein Treffer mehr, obwohl die H2O-Linie wieder komplett war. Olofssons Vertrag läuft Ende Saison aus. Der Wandervogel, der noch nirgends länger als zwei Saisons blieb, dürfte weiterziehen.

Teemu Hartikainen (33, Servette)

Der 106-Kilo-Koloss hat im letzten Frühling seinen ersten Klub-Titel geholt und war mit 36 Treffern (8 in den Playoffs) massgebend dafür verantwortlich. Doch seit dem Abgang seines Freundes und kongenialen Linienpartners Linus Omark hat die Torfabrik Lieferschwierigkeiten. Er hat erst 7-mal getroffen. Das letzte Tor datiert vom 8. Dezember.

Will Servette nach dem Champions-League-Sieg auch national noch einmal auftrumpfen, wären Hartikainen-Treffer hilfreich.

Michael Fora (28, Davos)

Hand aufs Herz, hat man sich beim HCD vom ehemaligen Ambri-Captain nicht mehr erwartet? Sowohl offensiv (1 Tor und 6 Assists) als defensiv (Minus-10-Bilanz) konnte der Tessiner nicht die Akzente setzen, die man sich von einem Nati-Verteidiger erhofft.

Zu seiner Ehrenrettung darf man nicht unerwähnt lassen, dass er rund einen Monat ausfiel, nachdem er von einem Puck im Gesicht getroffen worden war. Und am Willen fehlt es ihm nie. Vielleicht will er manchmal eher zu viel. 

Simon Moser (34, Bern)

Dass der SCB-Captain keine Tore mehr schiesst, hat auch mit seiner neuen Rolle zu tun. Im Powerplay ist er unter dem neuen Trainer Tapola nur noch Zuschauer, muss dafür defensiv mehr leisten. Dennoch musste er sich einige Sprüche anhören, als er zu Beginn der Saison in den ersten 12 Spielen ohne Skorerpunkt blieb. «Von mir muss sicher auch mehr kommen», sagte Moser nach seinen ersten Punkten. «Ich muss in der Offensive die besseren Entscheidungen treffen und mich etwas besser bewegen, dann kommt das gut.»

Zwischenzeitlich kam es dann tatsächlich gut. Der Emmentaler erzielte 7 Tore (Vorsaison 14). Doch seine Torflaute hält nun schon seit 23 Spielen an. 

Arttu Ruotsalainen (26, Lugano)

Letzte Saison hatte der Stürmer mit Kloten und an der Seite von Playmaker Aaltonen einige grosse Momente und erzielte 18 Tore. Das rief die Bianconeri auf den Plan, die ihn mit einem 2-Jahres-Vertrag ausstatteten. Doch im Tessin ist er eine Enttäuschung.

Die Torgefährlichkeit ist dem Finnen komplett abhandengekommen. In 38 Partien hat er nur 5-mal eingenetzt, letztmals Anfang Dezember. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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