Strafenlose und Rabauken
Das sind die Engel und Bengel der National League

Ein Kanadier, der die Strafbank meidet wie der Teufel das Weihwasser und ein Engel mit gebrochenem Flügel auf der einen Seite. Eine Haudrauf aus Lausanne am anderen Ende des Spektrums.
Publiziert: 22.12.2021 um 11:07 Uhr
1/12
In 431 Minuten in der National League hat Maxime Fortier (rechts gegen ZSC-Stürmer Lionel Marchand) keine Strafe kassiert.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Engel, überall Engel. Die Weihnachtszeit steht im Zeichen des himmlischen Friedens. Von jenen, die sich friedlich verhalten, ist im Eishockey nur selten die Rede. Dabei gibt es auch im Sport, in dem wilde Kerle die Emotionen hochjagen, solche, die die Regeln respektieren und die Zweikämpfe nahezu ritterlich bestreiten, als hätten sie das Regelbuch auf dem Nachttisch.

So wie Ajoie-Stürmer Maxime Fortier, der seit er in der Schweiz anheuerte, noch nie auf die Strafbank musste. Und dabei stand er immerhin schon 431 Minuten auf dem Eis. Letztmals verschuldete der flinke Kanadier bei den Junioren in einer Saison Strafminuten im zweistelligen Bereich.

Die Engel der National League

Einsatzminuten ohne Strafe 2021/22

  1. Maxime Fortier (Ajoie) 431
  2. Livio Stadler (Zug) 348
  3. Gilian Kohler (Biel) 335
  4. Andrei Bykov (Fribourg) 314
  5. Yanick Stampfli (Biel) 280
  6. Matt D'Agostini (Ambri) 272
  7. Jeremi Gerber (Bern) 262
  8. Steven Maquat (Ajoie) 243
  9. Damien Riat (Lausanne) 228
  10. Timothy Kast (Bern) 217
Mr. Fairplay: Ajoie-Kanadier Maxime Fortier.
Jonathan Vallat/freshfocus

Einsatzminuten ohne Strafe 2021/22

  1. Maxime Fortier (Ajoie) 431
  2. Livio Stadler (Zug) 348
  3. Gilian Kohler (Biel) 335
  4. Andrei Bykov (Fribourg) 314
  5. Yanick Stampfli (Biel) 280
  6. Matt D'Agostini (Ambri) 272
  7. Jeremi Gerber (Bern) 262
  8. Steven Maquat (Ajoie) 243
  9. Damien Riat (Lausanne) 228
  10. Timothy Kast (Bern) 217

Noch eindrücklicher ist die Fairplay-Visitenkarte von Zugs Livio Stadler. Der 23-jährige Meister-Verteidiger wurde in dieser Saison in 22 Spielen ebenfalls noch nicht straffällig. Und in seinen nun bereits 206 NL-Spielen kassierte er lediglich acht 2-Minuten-Strafen.

Derzeit ist Stadler, dessen Vater Peter (56) schon von 1982 bis 1993, ebenfalls meist fair, für den EVZ verteidigt hatte, allerdings ein Engel mit gebrochenem Flügel. Mitte November erlitt der Gentleman-Verteidiger einen Armbruch – nicht in einem ruppig geführten Duell, sondern als er in Davos unglücklich von einem Schuss getroffen wurde. Ausfall-Zeit: Rund acht Wochen.

Lausanner kassieren am meisten Strafen

Hockey nur mit Engeln? Gibt's nicht. Es gibt auch Spieler, welche von der Strafbank magnetisch angezogen scheinen. Der Bengel unter den Bengeln ist Floran Douay. Dass er bei Lausanne spielt, dürfte nur wenige überraschen. Die Waadtländer sind dank ihrem Hang zum Banditen-Hockey mit über 12 Minuten pro Spiel auch die meistbestrafte Mannschaft der Liga.

Die Bengel der National League

Strafminuten in der Saison 2021/22

  1. Floran Douay (Lausanne) 81
  2. Chris Baltisberger (ZSC Lions) 60
  3. Chris DiDomenico (Fribourg) 55
  4. Cody Almond (Lausanne) 53
  5. Andrew Rowe (SCRJ Lakers) 49
  6. Yannick Rathgeb (Biel) 47
  7. Justin Azevedo (ZSC Lions) 45
    Harri Pesonen (SCL Tigers) 45
    John Quenneville (ZSC Lions) 45
    Flavio Schmutz (SCL Tigers) 45

Am meisten 2-Minuten-Strafen

  1. Daniel Brodin (Fribourg) 18
  2. Daniele Grassi (Ambri) 16
    Robin Grossmann (Biel) 16
    Mike Künzle (Biel) 16
Einer von Lausannes Rabauken, Floran Douay (links), prügelt sich mit dem Davoser Julian Schmutz.
Pascal Muller/freshfocus

Strafminuten in der Saison 2021/22

  1. Floran Douay (Lausanne) 81
  2. Chris Baltisberger (ZSC Lions) 60
  3. Chris DiDomenico (Fribourg) 55
  4. Cody Almond (Lausanne) 53
  5. Andrew Rowe (SCRJ Lakers) 49
  6. Yannick Rathgeb (Biel) 47
  7. Justin Azevedo (ZSC Lions) 45
    Harri Pesonen (SCL Tigers) 45
    John Quenneville (ZSC Lions) 45
    Flavio Schmutz (SCL Tigers) 45

Am meisten 2-Minuten-Strafen

  1. Daniel Brodin (Fribourg) 18
  2. Daniele Grassi (Ambri) 16
    Robin Grossmann (Biel) 16
    Mike Künzle (Biel) 16

Douay hatte sein Strafen-Total Mitte Dezember in die Höhe gepumpt, als er erst den Davoser Dominik Egli rücksichtslos mit Wucht Kopf voran in die Bande befördert hatte und sich dann im Anschluss mit Julian Schmutz prügelte. Das Verdikt: 50 Strafminuten, wobei seine zweite Spieldauerdisziplinarstrafe zu einer automatischen Sperre führte. Dass kein Verfahren gegen den Franzosen mit Schweizer Lizenz eröffnet wurde, schockierte viele Beobachter.

Strafenliste der NL-Klubs

Strafminuten pro Spiel

  1. Lausanne 12 Min. 36 Sek.
  2. Lugano 12:15
  3. SCL Tigers 11:25
  4. ZSC Lions 11:11
  5. Biel 10:33
  6. Davos 10:15
  7. Bern 10:08
  8. SCRJ Lakers 10:02
  9. Fribourg 9:02
  10. Ambri 8:51
  11. Zug 8:34
  12. Servette 8:05
  13. Ajoie 7:51
Strafen-Sammler: Die Lausanner Tim Bozon (links) und Justin Krueger nehmen den Zuger Sven Senteler in die Mangel.
Daniela Frutiger/Freshfocus

Strafminuten pro Spiel

  1. Lausanne 12 Min. 36 Sek.
  2. Lugano 12:15
  3. SCL Tigers 11:25
  4. ZSC Lions 11:11
  5. Biel 10:33
  6. Davos 10:15
  7. Bern 10:08
  8. SCRJ Lakers 10:02
  9. Fribourg 9:02
  10. Ambri 8:51
  11. Zug 8:34
  12. Servette 8:05
  13. Ajoie 7:51
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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